"ArtGeschoss"-Debatte: Nerv getroffen

von Max Förster


Die Artgeschoss-Debatte geht in die nächste Runde. Der Fraktionsvorsitzende der Gruppe der PIRATEN und FDP äußert seinen Unmut über die Vorgehensweise des Bürgermeisters. Foto: Anke Donner
Die Artgeschoss-Debatte geht in die nächste Runde. Der Fraktionsvorsitzende der Gruppe der PIRATEN und FDP äußert seinen Unmut über die Vorgehensweise des Bürgermeisters. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donenr)



Wolfenbüttel. Die Verlegung der Galerie auf Zeit "Artgeschoss" heizt bereits seit mehreren Tagen die Gemüter der Stadt auf. Am Freitag bezog Bürgermeister Thomas Pink mit deutlichen Worten Stellung zu der Kritik des Fraktionsvorsitzenden der Gruppe der PIRATEN und FDP, Werner Heise, der seine Entrüstung über die Entwicklung des Projektes ArtGeschoss zum Ausdruck brachte (RegionalWolfenbüttel.de berichtete). Jetzt bezog Werner Heise erneut Stellung und äußerte in einer Mitteilung, die RegionalWolfenbüttel.de an dieser Stelle unkommentiert und ungekürzt veröffentlicht, seinen Unmut über die Vorgehensweise des Bürgermeisters. 
"Es ist erstaunlich wie dünnhäutig der Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel auf das einzelne Statement eines Ratsabgeordneten reagiert und hierfür auch noch personelle Ressourcen der Stadt verschwendet, um seine offenbare und nicht nachvollziehbare Wut gegen mich öffentlich niederschreiben zu lassen. Das Thema Artgeschoss scheint einen Nerv zu treffen, nicht nur, weil es zuvor in nicht öffentlichen Sitzungen erheblichen Gesprächsbedarf gab, sondern offenbar auch, da der Bürgermeister hier Versprechen und Aussagen die er getroffen hat, nicht einhalten kann.

Noch auf der Vernissage des Artgeschosses 2014 versprach er den Wolfenbüttelern in einem Interview, dass das Artgeschoss so weitergehen würde. Ein Versprechen, das er so später nicht mehr halten konnte. Bereits im Januar diesen Jahres zeigte ich mich in einer E-Mail an Thomas Pink besorgt darüber, dass das Artgeschoss mit kleineren Ausstellungen zwischenzeitlich auch an anderen Orten gastierte. Thomas Pink ließ mir in einer Antwort-E-Mail versichern: "In unseren Nachbarstädten oder kulturell weniger bedeutenden Städten darf und wird der Name „ARTGESCHOSS“ nicht auftauchen.", eine Aussage, die er so offenbar heute auch nicht mehr halten kann. Zudem er ja hätte wissen müssen, "dass die Politik keinen Beschluss fassen kann, ob jemand in Wolfenbüttel, Braunschweig oder sonst wo eine Kunstausstellung anbietet." Hier hätte er mit seinen Versprechen und Aussagen aus meiner Sicht nicht so leichtfertig umgehen dürfen. Nicht ohne Grund fällt es den Menschen schwer der Politik zu vertrauen, wenn selbst im kommunalen Bereich Versprechen nicht eingehalten werden.

Selbstverständlich bin ich über die allgemeine Entwicklung des "Artgeschosses", anders als es der Bürgermeister darstellt, informiert. Hier hat er offenbar den Kontext meiner Aussage komplett missverstanden. Ebenso wie die Fraktion Bündnis90/Die Grünen hatte ich immer den Eindruck, dass die Marke "Artgeschoss“ hier in der Stadt und von der Stadt Wolfenbüttel entwickelt wurde. So ist auch in den Grußworten 2013 und 2014 des Bürgermeisters zum Artgeschoss festgehalten, dass die Gesamtkonzeption federführend durch die städtische Citymanagerin erfolgte. Nicht ohne Grund haben wir sicherlich tausende von Euro in dieses Projekt gesteckt, was der Ausstellung 2014 auch zum Verhängnis wurde, als der gesetzte finanzielle Rahmen sehr deutlich überschritten wurde.

Leider gibt es im Ratsinformationssystem offenbar wenig Transparenz, um die von Herrn Pink angesprochenen Protokolle einzusehen, in denen darüber informiert wird, dass das Artgeschoss nach Braunschweig geht, die Markenanmeldung fehlschlug und die Stadt Wolfenbüttel "ihre Ausstellung" gänzlich aufgibt. Dies war im übrigen auch kein Thema bei den unzähligen Ausschüssen der letzten Jahre, bei dem ich, anders als von Bürgermeister Thomas Pink behauptet, anwesend war. Ein Blick seinerseits in die Protokolle könnte helfen."


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