Auf der Suche nach NS-Raubgut - Pilotprojekt gestartet

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In Fünf Museen in Niedersachsen soll nach NS-Raubgut gesucht werden. Darunter ist auch das Bergwerkmuseum in Clausthal-Zellerfeld. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Region. Im Kinofilm „Monuments Man“ machten sich George Clooney, Matt Damon und Bill Murray auf die Suche nach Kunstschätzen, die während des NS-Regimes beschlagnahmt oder vernichtet werden sollten. Nicht ganz so aktionreich, aber mit einem ähnlichem Ziel, hat das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur nun ein Pilotprojekt gestartet, um die Suche nach NS-Raubkunst zu verbessern.

Wie das Ministerium in einer Pressemitteilung berichtet, soll das Pilotprojekt zum Erst-Check in Museen einen wichtigen Schritt zur nachhaltigen Ausdehnung und Etablierung der Suche nach NS-Raubgut in Niedersachsen markieren. „Wir möchten weitere Häuser - über die Grenzen Südniedersachsens hinaus - dazu ermutigen, an Folgeprojekten teilzunehmen", sagt die Niedersächsische Kulturministerin, Gabriele Heinen-Kljajić, über das Pilotprojekt. In der Pilotphase soll auch das Oberharzer Bergwerkmuseum in Clausthal-Zellerfeld genauer erforscht werden. Auch in Braunschweig wurde bereits im Jahr 2013 ein ähnliches Projekt gestartet. „Das Städtische Museum Braunschweig hat 2013 mit der Provenienzforschung begonnen. Bearbeitet wurde zunächst die Formsammlung Walter Dexel. Zurzeit läuft in Zusammenarbeit mit dem Braunschweigischen Landesmuseum und dem Herzog Anton Ulrich-Museum das Forschungsprojekt „Sammlertum in Braunschweig: Provenienz und Raubkunst seit 1933“, gefördert durch die Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste. In Planung ist die Teilnahme an der Provenienzforschung über die ethnographischen Sammlungen des Landes Niedersachsen“, teilte das Städtisches Museum Braunschweig auf Nachfrage mit.

Erste Einschätzungen erhofft


Um die Museen bei der notwendigen Suche nach NS-Raubgut zu unterstützen, hat das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Februar 2015 flankierend zur Gründung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste ein Netzwerk Provenienzforschung errichtet. Die Netzwerkarbeit richtet sich insbesondere an mittlere und kleine Museen, die aus personellen und finanziellen Gründen oftmals nicht in der Lage sind, die Recherchen zur Herkunft (Provenienz) ihrer Sammlungsbestände aus eigener Kraft durchzuführen. Dafür wurde ein Erst-Check entwickelt, mit dem festgestellt wird, ob ein Verdacht auf NS-Raubgut in den jeweiligen Beständen vorliegt. Dadurch lässt sich abschätzen, ob weiterführende Recherchen notwendig sind oder nicht.


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