Bestand der Rebhühner durch Blühstreifen schützen


Dr. Eckhard Gottschalk diskutiert mit Interessierten über die heimischen Rebhuhnbestände und mögliche Schutzmaßnahmen. Foto: Landkreis Goslar
Dr. Eckhard Gottschalk diskutiert mit Interessierten über die heimischen Rebhuhnbestände und mögliche Schutzmaßnahmen. Foto: Landkreis Goslar | Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Vor einer Woche wurde ein Schutzprojekt, der Blühstreifen, für Rebhühner vorgestellt, das mit Landwirten zusammen entwickelt wurde und den stark zurückgegangenen Bestand der Vögel schützen soll.


Insbesondere aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft sind die Rebhuhnbestände in Europa seit den 1980er Jahren um rund 94 Prozent zurückgegangen. Auch in Niedersachsen wurden in den letzten Jahrzehnten massive Bestandseinbrüche verzeichnet, in einigen Regionen ist die Art faktisch ausgestorben. Im Landkreis Goslar kommt der etwa taubengroße, graubraun bis rostrot gefärbte Hühnervogel nur noch vereinzelt, etwa im Raum Liebenburg, vor.
Wie man dem einstigen Charaktervogel der bäuerlichen Kulturlandschaft helfen kann, das wurde am vergangenen Dienstag mit Vertretern aus der Landwirtschaft, dem Naturschutz und der Jägerschaft gemeinsam im Kreishaus diskutiert.

Schutz der Rebhühner durch Blühstreifen


Auf Einladung der unteren Naturschutzbehörde stellten Herr Dr. Eckhard Gottschalk von der Universität Göttingen und Herr Werner Beeke von der Biologischen Schutzgemeinschaft Göttingen e. V. ein Schutzprojekt vor, das seit 2004 im Landkreis Göttingen gemeinsam mit Landwirten entwickelt und erfolgreich umgesetzt wurde. Durch die Anlage sogenannter „Blühstreifen“ auf Ackerflächen, in denen die Tiere nisten und Nahrung suchen können, konnten die Wildtierbestände im Göttinger Raum stabilisiert werden, während sie sich im gleichen Zeitraum landesweit teilweise halbiert haben. Neben dem Rebhuhn profitieren auch zahlreiche andere Vogelarten, aber auch Insekten von der Maßnahme. Die Anlage solcher Blühstreifen wird mittlerweile von der Landwirtschaftskammer gefördert. Landwirte, die solche Blühstreifen anlegen, erhalten im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen eine Ausgleichszahlung in Höhe von bis zu 975 Euro pro Hektar und Jahr. Herbert Saal, Leiter der Bewilligungsstelle der Landwirtschaftskammer in Braunschweig, der ebenfalls der Einladung der Naturschutzbehörde gefolgt war, erläuterte den rund 60 Gästen der Veranstaltung das Antragsverfahren.
Das große Interesse der Landwirte an der Informationsveranstaltung lässt hoffen, dass Blühstreifen zum Schutz des Rebhuhns zukünftig auch im Landkreis Goslar die Landschaft bereichern. Sie können einen wesentlichen Beitrag leisten, dass das ehemals so häufige Feldhuhn nicht ganz von der Bildfläche im Kreisgebiet verschwindet.


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