Bisher weniger Verkehrstote im Landkreis

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Im vergangenen Jahr gab es sieben Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang im Landkreis. Die Verkehrsunfall-Kommission will solche Unfälle mit verschiedenen Maßnahmen verhindern. Symbolfoto: Anke Donner
Im vergangenen Jahr gab es sieben Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang im Landkreis. Die Verkehrsunfall-Kommission will solche Unfälle mit verschiedenen Maßnahmen verhindern. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Landkreis. Wie die Verkehrsunfall-Kommission des Landkreises Goslar kürzlich mitteilte, liegt ein Schwerpunkt der Unfallbekämpfung auf den Motorradfahrern (regionalGoslar.de berichtete). Doch auch Wild- und Baumunfälle machen den Fachleuten Sorgen. 

Eine Statistik zeigt zwar, dass in den vergangenen zehn Jahren die Verkehrsunfälle kontinuierlich gesunken sind, dennoch gab es beispielsweise im vergangenen Jahr allein sieben Tote und 136 Schwerverletzte. Im Jahr 2015 sind bisher drei Menschen im Straßenverkehr tödlich verunglückt. Im Vergleich zum Vorjahr also eine Senkung um mehr als 50 Prozent. "Das sind die Zahlen bis Oktober. Aber das Jahr ist noch nicht um", so Sigurd Breustedt, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion Goslar und Geschäftsführer der Verkehrsunfall-Kommission.

600 Wildunfälle pro Jahr


Die dunkle Jahreszeit hat erst begonnen und der Winter steht noch bevor. Erfahrungsgemäß kann in den letzten Monaten des Jahres noch viel passieren. Besonders, da jetzt verstärkt das Wild unterwegs ist und es zu mehr Wildunfällen kommt. Pro Jahr geschehen etwa 600 Wildunfälle im Landkreis. "Die Population hier bei uns im Harz ist sehr hoch. Wir versuchen das, gemeinsam mit der Jägerschaft, in den Griff zu bekommen und stehen seit einigen Jahren im engen Austausch mit den Jägern hier im Landkreis", erklärt Breustedt. Tragisch sei, dass aufgrund von Wildunfällen im vergangenen Jahr zwei Menschen tödlich verunglückt und zwei schwer verletzt sind. "Die schweren Unfälle passieren dann, wenn Autofahrer versuchen dem Tier auszuweichen und dabei gegen einen Baum prallen. So war es auch bei den Fällen im vergangenen Jahr", weiß Breustedt und appelliert an alle Autofahrer: "Sollte einem ein Reh, Wildschwein oder ein anderes Tier vor das Auto laufen, darf man auf keinen Fall ausweichen. Ein Zusammenstoß mit einem Tier ist nie so schlimm, wie ein Aufprall auf einen Baum. Das muss man sich als Autofahrer wirklich verinnerlichen. Es ist eine normale Reaktion, dass man das Lenkrad verreist. Deshalb ist es wichtig, sich immer daran zu erinnern, dass man das Lenkrad gerade hält und eine Vollbremsung macht." Besonders die L 518 zwischen Oker und Vienenburg, die B 241 zwischen Goslar und Vienenburg, die L 506 zwischen Bad Harzburg und Eckertal, sowie die L 501 zwischen Oker und Göttingerode seien Strecken, wo Wild die Fahrbahn kreuzt.

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Baumunfälle enden meist, wie hier auf der B 241, mit schweren Verletzungen. Foto:


Baumunfälle machen Sorgen


Auch die sogenannten Baumunfälle machen der Unfall-Kommission Sorgen. Diese Unfälle, weiß Breustedt passieren oft aufgrund von Fahrfehlern, überhöhten Geschwindigkeiten und eben Wildunfällen. "Zwar sind wir im Vergleich zu anderen Landkreisen eine Region, die eher wenig Bäume an Straßenrändern hat. Aber dennoch passieren so schlimme Unfälle. Besonders die B248 bei Nauen war in den vergangenen Jahren eine Sorgenstrecke. Eine Seitenradar-Messung, ein Verfahren das lediglich die dort gefahrenen Geschwindigkeiten ermittelt, hat ergeben, dass dort mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird. "Zum Teil haben wir dort Geschwindigkeiten von 160 Stundenkilometer und mehr gemessen", so Breustedt. Auch hier hat man mit verschiedenen Maßnahmen die Unfallzahlen senken können. So wurden an einigen Stellen Unterschutzplanken angebracht, Geschwindigkeitsbegrenzungen gesetzt und Warnschilder angebracht. Auf einigen Strecken wurden so in den Jahren 2014 und 2015 keine Unfälle mehr gemeldet. Dennoch behält die Kommission die Unfallhäufungsstellen auf der B248 bei Nauen, K35 bei Langelsheim und die B248 bei Echte im Auge. Nach wie vor würde man die Stellen begutachten und auswerten, versichert Breustedt.


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