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Die eigene Arztpraxis gründen

| Foto: pixabay



Das ist keine neue Nachricht, aber: Ein Großteil der niedergelassenen Ärzte wird in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Bei ungefähr 100.000 Arztpraxen in Deutschland ist so eine Menge Nachwuchs von Nöten. Doch die Nachfrage der jungen etablierten Ärzte ist verhalten. Viele streben eine Festanstellung im Krankenhaus an, um Beruf und Familie besser in Einklang bringen zu können. Dabei bietet die eigene Praxis deutlich größere Freiräume als ein Krankenhausbetrieb. Es lohnt sich also, einmal genauer hinzuschauen.

Ökonomische Vorzüge



Gerade in Punkto Familie sind persönliche Freiräume ein unschätzbarer Wert. Daneben gibt es aber auch noch handfeste ökonomische Argumente für die Gründung einer eigenen Praxis. Ein Vorteil ist die Unabhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen. Denn im Gegensatz zur herkömmlichen Arbeitswelt sind niedergelassene Ärzte von wirtschaftlichen Krisensituationen in der Regel nicht betroffen. Vor einem Patientenschwund brauchen Arztpraxen grundsätzlich keine Sorge haben. Nachfrage ist nicht nur ausreichend vorhanden. Demographisch bedingt, wird diese zukünftig sogar steigen. Oben drauf bieten gesicherte Einnahmen aus gesetzlichen Krankenkassenbeiträgen ein Plus an finanzieller Sicherheit.
Übrigens: Die Gründung einer Praxis muss nicht unbedingt Einzelkampf bedeuten. Wer lieber mit anderen Ärzten kooperiert, dem steht beispielsweise das Modell der Gemeinschaftspraxis zur Verfügung.

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Ein weiterer Vorzug, sich aus wirtschaftlichen Gründen gerade jetzt niederzulassen, liegt in der günstigen Darlehensfinanzierung. Aufgrund der extrem niedrigen Zinsen lohnt sich die Aufnahme eines Kredites zur Finanzierung der Praxisgründung. Zusätzlich erhalten Ärzte beim Kauf einer Praxis Zuschüsse seitens der Krankenversicherungen, die sich gewöhnlich im fünfstelligen Bereich bewegen. Doch nicht nur das. Auch vom Bund gibt es Unterstützung in Form von Zuschüssen oder Darlehen. Beispielsweise legt die KfW-Bankengruppe kontinuierlich Förderprogramme für Existenzgründer auf. Daneben bieten einzelne Bundesländer finanzielle Hilfen an, um die hausärztliche Versorgung in ihren Städten und Gemeinden sicherzustellen.

Wertermittlung bei der Übernahme



Ist die Entscheidung zur Niederlassung getroffen, geht es um die anstehenden Investitionen. Diese richten sich – wie auf dem Immobilienmarkt – nach der Lage der Praxis. Werden Praxen auf dem Land mitunter verschenkt, so gehen die Kosten in bester Stadtlage oftmals weit über den tatsächlichen Wert hinaus. Als Richtwert für die Ausgangsinvestitionen dient der in Aussicht gestellte Jahresgewinn. Als Abstandssumme wird in der Regel der ein- bis zweifache Jahresgewinn aufgerufen. Hinzu kommen die Investitionen in die vorhandenen technischen und medizinischen Geräte. Zu berücksichtigen ist hier in der Regel der Zeitwert.

Portale helfen



Junge Ärzte, die eine Praxisgründung im Visier haben, können auf verschiedene fachliche Hilfen zurückgreifen. Das Heilberufe-Portal der Deutschen Bank beispielsweise bietet diverse Dienstleistungen an – vom Praxis- und Investitions-Check bis zum speziellen Konto für Ärzte.

PraxisCheck: Dieses Tool bietet Ärzten eine hilfreiche Wettbewerbsanalyse. Hier können sie ihre eigene oder die gewünschte Praxis mit anderen Niederlassungen vergleichen und so ihre Investitionsentscheidung untermauern. Persönliche Berater unterstützen zusätzlich bei der Planung des Gründungsvorhabens.

Auf der PraxisBörse, die mit einem externen Marktplatz verbunden ist, können Ärzte ein eigenes Praxisgesuch lancieren oder bestehende Angebote einsehen. Das erhöht die Transparenz und erleichtert den Auswahlprozess.
Der InvestitionsCheck berechnet die Wirtschaftlichkeit von Investitionsentscheidungen, beispielsweise in welchem Zeitraum sich neue medizinische Geräte amortisiert haben werden. So steht dem Arzt eine wertvolle Entscheidungshilfe bei anstehenden Investitionen zur Verfügung.

In der Rubrik "medFinanzierung" bieten Finanzexperten Medizinern individuelle Optionen der Online-Finanzierung.

Mit dem "medKonto" steht Ärzten ein spezielles Konto zur Verfügung, das ihren besonderen Bedürfnissen gerecht wird, beispielsweise eine Kontoführung ohne monatliche Grundgebühr, inklusive mehrerer Unterkonten, oder auch eine Kreditkarte im jeweiligen Ärzte-Design. Eine Änderung des bisherigen Kontos ist mit dem kostenlosen Kontoumzugsservice vollkommen unproblematisch.

Kostenfrei angebotene Veranstaltungsreihen und zahlreiche Seminare runden das Dienstleistungsprogramm ab. Mit einer guten Vorbereitung und professioneller Unterstützung steht einer erfolgreichen Praxis-Gründung nichts mehr im Wege.


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