Drifter wollen sich den Spaß nicht verderben lassen

von Nino Milizia


Bei Facebook gehen die Meinungen weit auseinander. Foto: Nino Milizia
Bei Facebook gehen die Meinungen weit auseinander. Foto: Nino Milizia | Foto: Nino Milizia

Torfhaus. Nach dem schweren Unfall beim Schleudertraining (Driften) gehen die Meinungen bei Facebook weit auseinander. Für die einen ist die Polizei Spielverderber, für die anderen gehört das Driften abgeschafft.


Es war bereits seit Jahren ein beliebtes Event in Torfhaus: Auf einem beschneiten Privatparkplatz trafen sich oft bis zu hundert Autofahrer, um auf dem rutschigen Untergrund zu "driften". Obwohl dieses Verhalten von der Polizei in vielen Fällen mit Bußgeldern geahndet wurde, nahm die Begeisterung der Teilnehmer nicht ab, immer wieder verabredeten sie sich bei Facebook, um in großen Gruppen über den zur Rennpiste umfunktionierten Parkplatz zu rutschen. Am letzten Wochenende gab es nun aber erstmals eine Schwerverletzte. Während der Frau Erste Hilfe geleistet wurde, fuhren viele "Event-Teilnehmer" unbeirrt weiter (regionalHeute.de berichtete). Ein Umstand, den die Braunlager Polizei als "pervers" betitelte.

Wie jedoch die zahlreichen Kommentare bei Facebook zeigten, wird diese Meinung nicht einhellig geteilt. Viele meinen, man solle "den Kids den Spaß lassen. Kümmert euch um Dinge die wichtiger sind." Ein anderer User meint gar: "Spaß darf man nicht mehr haben, manche Leute waren nie jung und gönnen einem wahrscheinlich nicht einmal den Dreck unter den Fingernägeln...". Auch die Sinnhaftigkeit des Driftens sei nicht zu unterschätzen. Durch das Driften könne man ein besserer Fahrer werden. Eventuell könne man dies unter Aufsicht der Polizei anbieten.

Das Phänomen ist nicht neu. Auch in den Siebzigern wurde gedriftet


Aber auch Drift-Gegner melden sich zu Wort: "Was hat das mit Spaß zu tun? Wenn erst einer dort zu Tode kommt, ist das Gejammer groß." Auch härtere Strafen werden gefordert: "Den Hirnlosen für mindestens ein Jahr die Fleppe weg und vor Wiedererteilung eine MPU und spürbare Geldstrafe." Außerdem wird angesprochen, dass das Phänomen nicht neu sei. Bereits in den Siebzigern habe es solche Aktionen bereits gegeben. Allerdings mit dem Unterschied: "Wir haben uns ruhig verhalten, um bloß nicht die Polizei aufmerksam zu machen. Wenn einer gefahren ist, haben die anderen zugeschaut. Ist halt so, dass die Jugend keinen Respekt vor Mensch und Maschine hat."

Während also das Netz heiß diskutiert, zeigt die Polizei klare Kante und will in Zukunft rigoroser gegen das Drifting vorgehen.

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Video: aktuell24(bm)


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