Ehemalige Rollbahn soll sich zur „Sozialen Stadt“ mausern


Dr. Oliver Junk (links) und Marion Siegmeier nehmen auf dem Goslarer
Marktplatz den Brief von Matthias Wunderling-Weilbier entgegen, der die Aufnahme in das
Förderprogramm „Soziale Stadt“ verkündet. Foto: Stadt Goslar
Dr. Oliver Junk (links) und Marion Siegmeier nehmen auf dem Goslarer Marktplatz den Brief von Matthias Wunderling-Weilbier entgegen, der die Aufnahme in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ verkündet. Foto: Stadt Goslar | Foto: Stadt Goslar

Goslar. Goslars einwohnerstärkster Stadtteil ist auf dem Weg, zur Sozialen Stadt zu werden. Jürgenohl wurde jetzt nämlich offiziell in das gleichnamige Städtebauförderprogramm aufgenommen.


Matthias Wunderling-Weilbier, Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung Braunschweig, hat sich vor Ort mit Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk und Marion Siegmeier, Leiterin des städtischen Fachbereichs Bauservice, getroffen. Im Gepäck: der Brief über die Neuaufnahme in das Förderprogramm. „Im Vordergrund stehen städtebauliche Investitionen in das Wohnumfeld, die Infrastruktur und die Qualität des Wohnens“, heißt es in der Beschreibung des Förderprogramms. Es soll den Zusammenhalt und die Integration aller Bevölkerungsgruppen verbessern. So sollen die Fördergelder die Umgestaltung der Straßenräume, Wegeverbindungen und der zwei Marktplätze in Jürgenohl ermöglichen.

Eine große Bedeutung hat außerdem der barrierefreie Zugang zu Wohngebäuden. Auch ein sozio-kulturelles Quartierszentrum soll geschaffen werden, Marktplatz und Wochenmarkt als sozialer Treffpunkt erhalten werden. So ist es bisher in der Planung resultierend aus den vorbereitenden Untersuchungen vorgesehen. Die einzelnen Projekte werden im weiteren Verlauf mit einer Planungsgruppe und mittels Bürgerbeteiligung abgestimmt. Als Ansprechpartner wird ein Quartiersmanager eingesetzt. Das Programm ist auf zehn Jahre ausgelegt. Für das Programmjahr 2017 hat Goslar 1,2 Millionen Euro Förderung von Bund und Land beantragt. Hinzu kommt ein Eigenanteil von 600.000 Euro.

5,6 Millionen Förderung, 2, Millionen Eigenanteil


Den Folgeantrag für 2018 hat die Verwaltung bereits gestellt. Insgesamt sind, die Bewilligung der Anträge vorausgesetzt, 5,6 Millionen Euro Förderung vorgesehen plus Eigenanteil von 2,8 Millionen Euro. Bewilligte Mittel werden jedoch nicht auf einen Schlag, sondern in Jahresscheiben ausgezahlt. Des Weiteren sind 700.000 Euro für städtische Maßnahmen eingeplant, die das Städtebauförderprogramm unterstützend begleiten. Die Stadt hat bereits Mittel in den Haushaltsplänen bereitgestellt – in der mittelfristigen Finanzplanung.

Auf der vorläufigen Agenda stehen neben den Marktplätzen Jürgenohl und Kramerswinkel unter anderem die Um- und Neugestaltung insbesondere der Marienburger Straße, inklusive Nebenanlagen und Querungshilfen. Auch die Knotenpunkte mit der Marienburger Straße werden dem Plan nach angepackt. Hier soll ein Kreisverkehr entstehen. Ebenfalls umgestaltet werden sollen die Bromberger Straße sowie Wendeplätze. Zusätzlich stehen Fußgängerquerungen zur Disposition.

Jürgenohl ist Goslars einwohnerstärkster Stadtteil


Als spannenden Stadtteil bezeichnete Dr. Oliver Junk Jürgenohl beim Treffen mit dem Landesbeauftragten. „Hier war die Rollbahn“, so der Oberbürgermeister. Dann wurde der Bereich in den 1960er Jahren bebaut und 12.000 Flüchtlinge angesiedelt. Der Stadtteil Jürgenohl war geboren und ist noch heute der einwohnerstärkste Stadtteil Goslars. Jetzt werde der frühere soziale Brennpunkt durch eine „riesen Stadtentwicklungsmaßnahme“ aufgewertet – nicht zuletzt durch die Entwicklung des ehemaligen Fliegerhorstgeländes. „Ein wesentlicher Bereich Jürgenohls wird in das Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen, um dem besonderen Entwicklungsbedarf Rechnung zu tragen“, erklärte Matthias Wunderling-Weilbier und zollte der Stadtverwaltung Anerkennung: „Es ist nicht so leicht für eine Gebietskörperschaft, gleich mehrere städtebauliche Förderprojekte auf den Weg zu bringen.“ Die Goslarer Verwaltung aber bewältige diese Aufgabe.


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