Entschlammung des Kahnteichs hat begonnen


Der Schwimmbagger saugt auf dem Kahnteich das schlammige Wasser auf. Fotos: Stadt Goslar
Der Schwimmbagger saugt auf dem Kahnteich das schlammige Wasser auf. Fotos: Stadt Goslar

Goslar. Die Entschlammung des Kahnteichs in den historischen Wallanlagen hat begonnen. Seit Anfang August ist eine Hamburger Fachfirma mit einem amphibischen Fahrzeug auf dem Kahnteich im Einsatz, um das Gewässer vom Schlamm zu befreien. Der Schwimmbagger saugt das Sediment mit einer gegenläufigen Schnecke auf.


Das Teichwasser-Schlamm-Gemisch wird dann über eine schwimmende Rohrleitung bis hin zu einer mobilen Entwässerungseinrichtung gepumpt. Diese ist auf dem Parkplatz Kötherstraße/Ecke Thomasstraße aufgebaut, der für die Zeit der Maßnahme gesperrt bleibt. Parallel wird an der Einrichtung einer dauerhaften Frischwasserzufuhr für den Teich gearbeitet.

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Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk lässt sich vom Chef der Unteren Wasserbehörde Thomas Moll (links) und seiner Mitarbeiterin Luise Hansche das Verfahren erklären. Foto:



Die Entschlammung des Kahnteichs wird zirka 210.000 Euro kosten, die Kosten der dauerhaften Frischwasserzufuhr betragen rund 185.000 Euro. Für Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk ist dies sinnvoll investiertes Geld: „Mit der dauerhaften Säuberung der Teiche in den Wallanlagen beheben wir ein lange ungelöstes Problem. Dies ist ein wesentlicher Baustein für die nun folgende Sanierung der historischen Wallanlagen, um das Areal als Naherholungsgebiet für Touristen und Einheimische aufzuwerten“. Wichtig sei es jetzt, die künftige Pflege der Grünanlage möglichst effektiv und nachhaltig aufzustellen.

Voraussichtlich 500 Tonnen entwässerten Schlamm fördert der Schwimmbagger aus dem Kahnteich. Dieses Fördergut besteht noch zu 98 Prozent aus Wasser, das bedeutet bei 100 Tonnen entnommenen Materials kommen gerade mal zwei Tonnen Schlamm heraus. Für die Entwässerung des Schlamms sorgt beim Kahnteich eine Zentrifuge, bei der das Wasser wie bei einer Waschmaschine herausgeschleudert wird. Die Zentrifuge verringert den Wassergehalt auf knapp 50 Prozent, so dass am Ende 250 Tonnen Trockensubtanz aus dem Kahnteich entfernt werden.

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Der getrocknete Schlamm wartet nach der Entwässerung im Container auf seine Entsorgung. Foto:



Bei den Judenteichen, die bereits im Oktober 2016 vom Schlamm befreit worden waren, kam eine Siebbandpresse zum Einsatz. Im Zuge der Absaugarbeiten fällt der Wasserspiegel des Kahnteichs pro Tag um ungefähr sieben Zentimeter. Dieser Verlust wird mit zugeleitetem Frischwasser ausgeglichen. Die regelmäßige Frischwasserzufuhr mit Wasser aus der Abzucht, die in Zukunft dafür sorgen soll, dass der Kahnteich und die Judenteiche auch dauerhaft sauberer bleiben, geht nächstes Jahr ans Netz. Zurzeit laufen die entsprechenden Erdarbeiten entlang der Kötherstraße. Die Entnahmestelle wird an der Pfeffermühlenbrücke sein, wo eine Pumpstation gebaut wird. Diese Pumpe wird durch eine Schaltuhr gesteuert und nur in den Nachtstunden laufen, um die Stromkosten zu reduzieren.



Insgesamt 15.000 Kubikmeter Frischwasser sollen dann jährlich in den Kahnteich fließen, das entspricht drei kompletten Teichfüllungen. Mittels eines Schiebers wird dabei der Zufluss zu den Judenteichen gesteuert.

Ein Probelauf ist noch für dieses Jahr geplant, regelmäßig laufen soll die Frischwasserzufuhr dann immer in der Zeit zwischen Mitte Mai und Oktober. Die Entschlammung soll bis zur ersten Septemberwoche abgeschlossen sein, in der zweiten Woche folgt die Räumung der Baustelle. Im Anschluss beginnt dann die Sanierung der historischen Befestigungs- und Wallanlagen rund um die Teiche, die mit einer Million Euro aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert wird.


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