FrauenOrt Goslar jetzt auch mit Schildern

von Alec Pein


Feierliche Einweihung mit Sekt und Schleife: Sven Busse, Anja Voges, Elke Heß, Renate Lucksch, Wolfgang Müller, Petra Stolzenburg, Urte Schwerdtner, Vera Tietz und Brigitte Harder am neuen FrauenOrt-Schild an der Astfelder Straße. Foto: Alec Pein
Feierliche Einweihung mit Sekt und Schleife: Sven Busse, Anja Voges, Elke Heß, Renate Lucksch, Wolfgang Müller, Petra Stolzenburg, Urte Schwerdtner, Vera Tietz und Brigitte Harder am neuen FrauenOrt-Schild an der Astfelder Straße. Foto: Alec Pein | Foto: Alec Pein



Goslar. Gemeinsam setzten sich die Ratsfrauen für eine Beschilderung ein, um die Stadt mit ihrer Persönlichkeit Katharina von Kardorff-Oheimb als Frauenort erkennbar zu machen. Für die Auszeichnung Goslars als Frauenort im Jahr 2011 sorgte die Frauen-Arbeitsgemeinschaft im Landkreis Goslar (FRAG).

Nun weisen vier Schilder an den Ortseingängen Clausthaler Straße, Astfelder Straße, Hildesheimer Straße und Immenröder Straße auf die Auszeichnung hin. Freude verursachte die schnelle Umsetzung der Maßnahme durch die Städtischen Mitarbeiter, bei Ratsfrau Petra Stolzenburg und der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Vera Tietz. Die feierliche Einweihung nahm Stolzenburg zum Anlass die ehemalige Premierministerin des Vereinigten Königreichs, Margaret Thatcher, mit ihrem berühmten Satz "Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, wenden Sie sich an einen Mann. Wenn Sie etwas getan haben wollen an eine Frau" zu zitieren und dankte für das erfolgreiche Bündnis der Ratsfrauen in dieser Sache. Der Einsatz für die Beschilderung war, so Stolzenburg weiter, die dritte gemeinsame Aktion der Ratsfrauen. Im Oktober war man beispielsweise bereits zusammen im Oldtimer-Bus unterwegs, um Frauen an verschiedenen Stationen im Landkreis  für Politik zu begeistern (regionalHeute.de berichtete). An die FRAG-Frauen richtete Stolzenburg den Dank für die Auszeichnung als Frauenort.

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Andenken für alle von Petra Stolzenburg: Brigitte Harder (rechts) freut sich über den Schlüsselanhänger mit Frauenort-Logo und Goslar Ortsschild auf der Rückseite. Foto: Alec Pein



Brigitte Harder, Leiterin der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft beim Landkreis Goslar, sagte als Vertreterin der FRAG, man sei froh über die Unterstützung der Ratsfrauen. Die Schilder für Goslar würden sicher als gutes Beispiel für weitere Frauenorte dienen,  denn diese seien längst nicht in allen Frauenorten selbstverständlich. 1.500 Euro mussten die Ratsfrauen im gemeinsamen Antrag erst einfordern, was nicht ganz reibungslos verlief: Bei einigen männlichen Vertretern im Rat sorgte das Anliegen für Kopfschütteln und sogar zur Verweigerung der Abstimmung.

Gute Zusammenarbeit


Vera Tietz nannte abschließend die Beteiligten aus der Stadtverwaltung beim Namen. Dazu gehören Sven Busse vom Fachdienst Soziales, Wolfgang Müller vom Fachdienst Straßenverkehr, Mathias Brand vom Fachdienst Tief und Straßenbau, Birol Gültepe vom Betriebshof sowie Meike Nause,  von der die Genehmigung eingeholt wurde und Petra Jahns, die die Finanzierung geklärt habe. Außerdem die Herren vom Betriebshof, von denen die Schilder letztendlich in den Boden gebracht worden seien. "Die Kolleginnen und Kollegen haben im Rahmen ihrer Zuständigkeit  die Herausforderungen dieses besonderen Ratsbeschlusses engagiert bewältigt", fand Tietz.

FrauenOrt alleine reicht nicht


Für die Auszeichnung reicht es nicht, nur eine herausragende Persönlichkeit vorzuschlagen. Das Projekt-Team, bestehend aus Christa Kurkofka, Gudrun Klinge, Elke Heß, Brigitte Harder, Rita Dornieden, und Vera Tietz , hat sich nicht nur um die Auszeichnung bemüht, sondern gleichzeitig engagiert Hintergrundwissen zusammengetragen und eine Stadtführung erarbeitet. Als Kooperationspartner unterstützten dabei die Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft des Landkreis Goslar, der Geschichtsverein Goslar e.V. und die Stadt Goslar. Der Stadtrundgang umfasst jene Orte, an denen "Kathinka" in Goslar ihrer politischen Arbeit nachging. Außerdem ihr zeitweises Wohnhaus im Oberen Triftweg (Hausnummer 30). Nun plant das Team Veranstaltungen zur Information über das Leben und Schaffen von Kardorff-Oheimb, die 1920 eine von drei weiblichen Abgeordneten der Deutschen Volkspartei (DVP) im ersten Reichstag der Weimarer Republik war. Zwischen 1914 und den 1930er Jahren wohnte sie in Goslar und führte unter anderem politische Ausbildungskurse für Frauen durch.


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