Frischer Wind im Nationalpark durch Umweltpraktikanten


Henrike Wilmsen mit Schülern auf einer Kräuterwanderung am Natur-Erlebniszentrum HohneHof. Foto: Nationalpark Harz
Henrike Wilmsen mit Schülern auf einer Kräuterwanderung am Natur-Erlebniszentrum HohneHof. Foto: Nationalpark Harz | Foto: Nationalpark Harz

Harz. Das Commerzbank-Umweltpraktikum bringt frischen Wind in das Studium zahlreicher Studenten, die den Prüfungsstress und Uni-Alltag für ein mehrmonatiges Praktikum in den schönsten Landschaften Deutschlands hinter sich lassen wollen und mal etwas Neues ausprobieren möchten.


Im Nationalpark Harz sind es 2017 wieder vier Studenten in vier Einsatzstellen: Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus, Natur-Erlebniszentrum HohneHof, Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg und Nationalparkhaus Sankt Andreasberg. Erst kürzlich begonnen hat Jacqueline Gräf, die an der Fachhochschule Dortmund den Studiengang „Soziale Arbeit“ absolviert und im Nationalpark-Besucherzentrum TorfHaus arbeitet. Im Natur-Erlebniszentrum HohneHof engagiert sich Henrike Wilmsen, die Biologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Osnabrück studierte. Stefanie Wude ist ebenfalls Biologie-Studentin, studiert an der Georg-August-Universität Göttingen und ist im Nationalparkhaus Sankt Andreasberg eingesetzt. Im Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg ist Veronika Deikun aktiv – studiert ebenfalls Biologie, gleichfalls an der Georg-August-Universität Göttingen.

Das Umweltpraktikum bietet die einmalige Chance, Natur intensiv zu erleben und dabei wichtige Kompetenzen für die spätere Berufswahl zu erwerben. Im Zuge des Praktikums werden praxisnahe Inhalte aus den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung vermittelt – vom Watzmann über den Harz bis zum Wattenmeer. Im Mittelpunkt stehen die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft: Energie, Umwelt und Klimaschutz. Die Arbeit der Praktikanten ist dabei im Nationalpark Harz sehr vielfältig – von geführten Wanderungen über Gespräche zum Thema Borkenkäfer und die Beantwortung der Frage „Stirbt der Wald“ über Mitarbeit an Forschungsprojekten bis hin zur Vorbereitung und von Junior-Ranger-Fahrten und Camps ist fast alles dabei.

Umweltbewusstsein von Kindern fördern


Henrike Wilmsen berichtet: „Ich komme aus der Nähe von Hannover und habe mich schon immer für Natur und Umwelt interessiert. Daher studierte ich dann auch an der Universität Osnabrück Biologie und Erziehungswissenschaften und habe kurz vor dem Praktikum meinen Bachelor absolviert. Die Bachelorarbeit habe ich im Themenbereich Umweltbildung geschrieben und mich mit der Frage auseinandergesetzt, wie man bei Kindern das Umweltbewusstsein entwickeln und fördern kann. Mein Ziel ist es, später in der Umweltbildung zu arbeiten, daher hatte ich auch diese Kombination der Studienfächer gewählt. Ich bin im HohneHof tätig und es war sehr interessant, den Nationalpark kennenzulernen und eigene Führungen zu absolvieren. Auch war ich im Junior-Ranger-Programm für das Wildniscamp eingebunden. Auf dem Programm standen auch Projekttage für Schulklassen und Ferienpassaktionen. Ich mache das Praktikum auf freiwilliger Basis, um praktische Erfahrungen in der Umweltbildung zu sammeln und die Zeit zum Masterstudium zu überbrücken. Vor meinem Studium habe ich ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in der Seehundstation Friedrichskoog absolviert und dort neben der Tierpflege auch im Bereich der Umweltbildung gearbeitet.“

Am Umgang der Menschheit mit Natur und Umwelt muss sich dringend etwas ändern


Stefanie Wude berichtet über sich und ihre Arbeit: „Das vom NABU betriebene Nationalparkhaus Sankt Andreasberg ist ein wunderbarer Ort für mich, um viel zu lernen, aber auch um mein Wissen und meine Begeisterung für die Vielfalt und Schönheit der Natur weiterzugeben. Gleichzeitig freue ich mich auch über die Chance, Menschen aller Altersgruppen zu arbeiten. Egal ob ich mit einem Strauß Wiesenblumen ins hiesige Seniorenheim gehe oder mit Gästen über die Bergwiesen Sankt Andreasbergs spreche, ob ich mit Kindern den Wald im Nationalpark erkunde, ob wir bei einer Nachwanderung mit dem Batcorder die Fledermäuse belausche oder ob ich die Ausstellung im Nationalparkhaus betreue – jeder Tag ist hochinteressant und voller neuer Erkenntnisse. Schon als Kind verbrachte ich meine Zeit am liebsten in freier Natur. Das war nicht schwer, denn ich wohnte auf einem Bauernhof in Oberbayern direkt am Alpenrand, so hatte ich Wald und Wiesen direkt vor der Haustür. Mein Opa ging am späten Abend gern mit mir direkt an den Waldrand, und wir lauschten in der Dunkelheit nach dem Rufen der Käuze und dem Bellen der Füchse. Gleichzeitig wuchs ich in dem Bewusstsein auf, dass sich am Umgang der Menschheit mit Natur und Umwelt dringend etwas ändern muss, damit die Vielfalt und Schönheit der Natur nicht verschwindet.“

Seit dem Start 1990 hat sich das Commerzbank-Umweltpraktikum zu einer nicht mehr wegzudenkenden Größe im gesellschaftlichen Engagement der Bank entwickelt. Mehr als 1.500 Praktikanten haben bisher in den teilnehmenden Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden. Die Absolventen bringen ihre Erfahrungen dort ein, wo sie sich bewegen – sei es in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft oder Umwelt. Vielen Teilnehmern hat das Umweltpraktikum den Einstieg ins Berufsleben geebnet.

Weitere Informationen gibt es in www.umweltpraktikum.com




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