Gedenken an verstorbene Drogenabhängige

von Max Förster


Zahlreiche Menschen erlagen im letzten Jahr dem Drogenkonsum. Symbolfoto: Polizei
Zahlreiche Menschen erlagen im letzten Jahr dem Drogenkonsum. Symbolfoto: Polizei | Foto: Polizei



Region. Jährlich sterben mehr als 1.000 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum. Auch in unserer Region gab es im vergangenen Jahr Todesfälle. Die Lukas-Werk Suchthilfe in Wolfenbüttel sowie der Paritätische Braunschweig, zu dem auch der Raum Goslar gehört, gedenken am heutigen nationalen Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige den Drogentoten.

Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich der Paritätische Braunschweig in der Hilfe für Suchtkranke und Drogenabhängige in Braunschweig und Goslar. Auch in diesem Jahr wird am 21. Juli der Drogenabhängigen gedacht, die in den letzten zwölf Monaten verstorben sind. Klaus Bremer-Huhn, der Paritätische Braunschweig, sagte: "Wenn es in diesem Jahr in Braunschweig auch "nur" sechs Namen sind, (gegenüber 15 im Jahr davor), an die erinnert werden soll, ist die Zahl hoch genug, um zu verdeutlichen, dass das Hilfesystem noch weiter verbessert werden sollte. An diesem Tag soll an jeden einzelnen Menschen erinnert werden, der an den Folgen seines Drogenkonsums gestorben ist.

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Klaus Brehmer-Huhn, Foto: privat



Das Alter der Verstorbenen lag zwischen 32 und 61 Jahren, im Durchschnitt bei 48 Jahren-Drogenabhängigkeit bleibt trotz der Beratungs- und Behandlungsangebote einschließlich der ärztlichen Behandlung mit Opiat Ersatzstoffen und der Selbsthilfe, eine Krankheit, die mehrere Jahrzehnte eines Lebens kostet. Wir haben Menschen verloren, deren Lebensweg wir teilweise über lange Jahre begleitet haben, teilweise durch Unfall, teilweise durch vorzeitiges Organversagen. Einige von ihnen sind auch durch eigene Entscheidung von uns gegangen. Die Erkenntnis, außerhalb der Gesellschaft zu stehen und trotz vieler Versuche die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Erwerbsleben nicht zu erreichen, scheint dabei eine Rolle zu spielen. Hier gilt es darüber nachzudenken, was jeder einzelne von uns und die Politik tun kann, um eine gesellschaftliche Reintegration zu erleichtern."

Vier Verstorbene in Wolfenbüttel


"Auch die Lukas-Werk-Suchthilfe gedenkt den insgesamt vier verstorbenen Menschen, die an den Folgen von Drogenkonsum im letzten Jahr verstorben sind", erklärt Lukasz Pobieda vom Lukas-Werk auf Anfrage von regionalHeute.de.  Vor allem der Mischkonsum verschiedener harter und zudem illegaler Drogen sei hier ein großes Problem gewesen. Um das Risiko in Zukunft weiter zu minimieren, bietet das Café Clara als niedrigschwelliger Tagestreffpunkt für drogenabhängige Menschen ab 1. August ihr Spritzentauschkonzept an, das aufgrund des Brandes im vergangenen Jahr verschoben werden musste.

Infostand und Gottesdienst


Zur Prävention wurde zum einen ein Infostand in Braunschweig, am Ringerbrunnen, aufgestellt und zum anderen findet am Sonntag, 24. Juli, um 11 Uhr ein Gedenkgottesdienst am Windmühlenberg in der Kurt-Schumacher-Straße statt.


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