Goslar feiert 25 Jahre Welterbe im Harz


Zum Abschluss finden sich die Rednerinnen und Redner zum Gruppenfoto zusammen (von links): Dr. Oliver Junk, Gerhard Lenz, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Sigmar Gabriel und Dr. Gabriele Heinen-Kljajic. Fotos: Stadt Goslar:
Zum Abschluss finden sich die Rednerinnen und Redner zum Gruppenfoto zusammen (von links): Dr. Oliver Junk, Gerhard Lenz, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Sigmar Gabriel und Dr. Gabriele Heinen-Kljajic. Fotos: Stadt Goslar:

Goslar. Vor einem Vierteljahrhundert wurde der Altstadt und dem ehemaligen Erzbergwerk Rammelsberg der Welterbe-Titel verliehen. Dieses Jubiläum haben die Stadt und die Weltkulturerbe Rammelsberg Goslar GmbH am Mittwochabend mit einem öffentlichen Festakt, hochkarätigen Rednerinnen und Rednern und rund 300 Gästen in der Kaiserpfalz gefeiert.


Dr. Oliver Junk, Oberbürgermeister der Stadt Goslar, eröffnete die Veranstaltung mit einem kurzen historischen Abriss. Die UNESCO ernannte am 14. Dezember 1992 die Goslarer Altstadt und das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg zum Weltkulturerbe der Menschheit. Am 1. August 2010 wurde diese Welterbestätte um die Anlagen der Oberharzer Wasserwirtschaft erweitert. Als dann 1988 das Bergwerk geschlossen wurde, habe ein langer Kampf für ein Museum begonnen – ein langer Weg, der letztlich zum heutigen Welterbe geführt habe. „Gekämpft haben damals viele Mitstreiter. Und ich sage herzlichen Dank allen, die damals zuerst die Chancen gesehen haben und nicht nur die Risiken.“ Auch heute sei dieses Klima wieder zu spüren in Rat und Verwaltung. Gemeinsam habe man den Umbau des historischen Rathauses und die Einrichtung der Welterbe-Infozentren angeschoben, die Neugestaltung der Wallanlagen sowie den Aufbau eines ganzheitlichen Kulturmarketings. Sie werden laut Oberbürgermeister Junk die Wahrnehmung des Welterbes positiv verändern.

Ins Welterbe der Menschheit eingebettet


Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin Deutsche UNESCO-Kommission, überbrachte die Glückwünsche der gesamten Kommission und erläuterte die Bedeutung des Welterbes. Der Titel bedeute, dass die Welterbestätte weltweit einzigartig sei und sich international einbette – ins Welterbe der gesamten Menschheit.

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Rednerinnen, Redner und Ehrengäste in der ersten Reihe (von links): Helga Schuchardt, die damalige Landesministerin für Wissenschaft und Kultur, Sigmar Gabriel, Dr. Oliver Junk und seine Frau Bettina, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Elke und Gerhard Lenz, Dr. Gabriele Heinen-Kljajic sowie Ehrenbürger Hans-Joachim Tessner. Foto:



Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, betonte in ihrem Grußwort die ungewöhnliche Kombination von 1000-jähriger Bergwerksgeschichte, reizvoller Landschaft und der geschichtsträchtigen Altstadt Goslars, die das Welterbe im Harz so einzigartig mache. „Wir haben die Ehre und die Pflicht, dieses Erbe für die gesamte Menschheit zu bewahren. Die Welterbestiftung ist dabei ein unverzichtbarer Partner.“ Gemeinsam mit den Akteuren im Harz habe es sich die Landesregierung zur Aufgabe gemacht, die wissenschaftliche Arbeit am Welterbe auszubauen und die Stiftung weiterzuentwickeln. „Damit sichern wir die Welterbestätten für die Zukunft.“

"In einer Liga mit Rom und Jerusalem"


Bundesaußenminister Sigmar Gabriel, der sich damals noch als Landtagsabgeordneter für das Museum stark gemacht hatte, blickte in seiner Festrede auf die schwierige Zeit zurück, als das Bergwerk geschlossen und um seinen Erhalt als Museum gekämpft wurde. Wie schon Dr. Oliver Junk schrieb auch Sigmar Gabriel dem bereits verstorbenen Professor Dr. Reinhard Roseneck eine wichtige Rolle zu. „Professor Roseneck hat Goslar seinen Status als Welterbe zu verdanken.“ Der Welterbe-Titel mache deutlich, wie eng der mühevolle und gefährliche Bergbau mit dem Wohl der Stadt zusammenhänge. Goslar rangiere mit Größen wie Rom und Jerusalem. „Ich glaube, den Goslarern selbst ist gar nicht klar, in welcher Liga der Rammelsberg und das Goslarer Welterbe spielen.“

Große schöpferische Leistung der Menschheit


Zum Abschluss dankte Gerhard Lenz, Geschäftsführer der Weltkulturerbe Rammelsberg Goslar GmbH und Direktor der Stiftung Welterbe im Harz, allen Akteuren, die sich um das Welterbe verdient gemacht haben. Welterbe zu sein, heiße gleichermaßen „als große schöpferische Leistung der Menschheit“ einmalig zu sein, wie auch zu einer Weltkultur zu gehören. Das heiße in derselben Liga wie die mittlerweile zerstörte Altstadt von Aleppo oder die Pyramiden von Gizeh beheimatet zu sein. „Welterbe das sind Denkmale, Objekte, Museen und Kulturräume von einzigartiger Qualität – aber am Ende ist Welterbe das, was die Akteure, die Menschen und die mit ihnen verbundenen Institutionen daraus machen.“ Und so dankte der Stiftungsdirektor auch den Bürgerinnen und Bürgern der Region, die „das Welterbe als Teil ihrer Identität begreifen“.
Pünktlich zum Festakt wartet das Goslarer Welterbe mit einer Publikation zum Jubiläum auf: „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft – Unesco Welterbe.


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