Goslarer Kaiserring 2017 an Isa Genzken verliehen


Stolz präsentiert Isa Genzken den Kaiserring. Foto: Stadt Goslar
Stolz präsentiert Isa Genzken den Kaiserring. Foto: Stadt Goslar

Goslar. Wie die Stadt mitteilte, hat die Berlinerin Isa Genzken am vergangenen Samstag den Kaiserring der Stadt Goslar, einen der renommiertesten Preise für zeitgenössische Kunst, von Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk entgegengenommen.


Genzken ist damit die 42. Preisträgerin. „Das macht sehr glücklich“, sagte die 68-Jährige laut Pressemitteilung mit einem Lächeln. Sie gilt als eine der wichtigsten und einflussreichsten deutschen Künstlerinnen der Gegenwart.

„Der Kaiserring ist seit 1975 fester Bestandteil unserer Stadt, macht Identität Goslars aus“, erklärte Dr. Oliver Junk. „Das gilt nicht nur für den Kaiserring, das gilt für Kultur gesamt in der Stadt.“ Die Frage, ob die Stadt zu viel für Kultur leiste – personell wie finanziell – beantwortete er mit einem deutlichen Nein und erntete prompt Zwischenapplaus: „Für Kultur kann eine Stadt niemals genug tun.“ Der Kaiserring zahle ein. „Ich meine das nicht monetär. Kunst und ihre Wirkung sind nicht ökonomisch messbar.“

In Sachen Kultur habe Goslar Erfahrung damit, Metropole zu sein


Den Faden griff die niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz in ihrem Grußwort auf. So ein Leuchtturm wie der Kaiserring in einer so alten Stadt sei beinah ungewöhnlich. Aber in Sachen Kultur habe Goslar Erfahrung damit, Metropole zu sein. An Isa Genzken gerichtet sagte die Ministerin: „Mut zum wirklich Außergewöhnlichen macht den Unterschied von sehr guten zu außergewöhnlichen Künstlern.“

„Ungeschönt, punkig, aber nie ohne Humor, ermöglichen ihre Fotografien, Installationen und Skulpturen uns, der Wahrheit ein Stück näher zu kommen“, hatte es in der Jurybegründung geheißen. Laudatorin Susanne Pfeffer, Direktorin des Fridericianum Kassel, fügte in der historischen Kaiserpfalz hinzu, bei Genzken würden Bilder zur Skulptur, Skulptur zum Bild, Film zur Collage und Collage zum Film sowie Architektur zur Skulptur. Als persönliche Freundin schloss sie mit dem Hinweis, ihr Werk sei noch immer unterschätzt, obwohl international anerkannt.

Ausstellung noch bis zum 28. Januar 2018


Das Mönchehaus Museum Goslar zeigt vom bis zum 28. Januar 2018 die mit dem Preis verbundene Ausstellung: aus Pressspan gefertigte Türme in Anlehnung an die Hochhäuser New Yorks, Collagen – Spiegelfolie, bunte Streifen, Fotos und Dollarscheine auf geputzten Stahlplatten – und eine Skulptur, für die Michael Jackson eine große Rolle gespielt hat.


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