„Grüne Hausnummer“ schmückt fortan elf Immobilien


Die Auszeichnungen wurden an die Hausbesitzer übergeben. Foto: Landkreis Goslar
Die Auszeichnungen wurden an die Hausbesitzer übergeben. Foto: Landkreis Goslar

Goslar. Der Landkreis zeichnet nach eigenen Angaben die erfolgreiche Teilnehmer der Klimaschutzkampagne aus. Der Beitrag jedes Einzelnen zum Klimaschutz mag klein sein, summiert sich bei vielen Millionen Menschen aber zu großen Summen. Wer also bewusst mit Strom, Wasser, Heizung und so weiter umgeht, kann nicht nur Geld sparen, sondern auch seinen Beitrag gegen den Klimawandel leisten.


Besonders effektiv fällt dieser Beitrag aus, wenn sich Menschen für ein Leben in energieeffizienten Häusern entscheiden, also Immobilien, die in puncto Energieverbrauch deutliche Einsparungen erreichen.
Der Landkreis Goslar möchte dieses Engagement sichtbar machen und hat sich deshalb im vergangenen Jahr dazu entschieden, in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur (KEAN) und der Energie Ressourcen Agentur Goslar (ERA) die „Grüne Hausnummer“ zu verleihen.

Insgesamt gingen beim Klimaschutzmanagement des Landkreises 13 Bewerbungen von klimabewussten Hausbesitzern ein. Elf davon konnten in der Folge positiv beschieden werden und bekamen die Auszeichnung gestern offiziell verliehen.
Landrat Thomas Brych, der die Verleihung vornahm, lobte in seiner Ansprache die ausgezeichneten Hausbesitzer für ihr Engagement und unterstrich die wichtige Signalwirkung der Klimaschutzkampagne.

„In Zeiten globaler Erwärmung und deren Auswirkungen, die sich beispielsweise in der Zunahme extremer Wetterereignisse zeigen, können wir es uns schlicht nicht mehr leisten, den Schutz unseres Klimas zu vernachlässigen“, so Landrat Thomas Brych. „Welche Zerstörungskraft der Klimawandel haben kann“, so der Chef der Kreisverwaltung weiter, „wurde uns erst im Juli vergangenen Jahres ganz deutlich vor Augen geführt, als uns ein Hochwasser katastrophalen Ausmaßes heimsuchte. Aus diesem Grund ist die Entscheidung, energieeffizient zu bauen oder zu sanieren auch ein wichtiges Signal, das mittelfristig hoffentlich viele Nachahmer finden wird.“

Ehrgeiz und Idealismus der Teilnehmer


Besonders beeindruckt zeigte sich Landrat Brych vor allem vom Ehrgeiz und Idealismus der Teilnehmer. Das Projekt der Eheleute Margit und Rainer Stiegen aus Bad Harzburg, die seit 2011 einen 183 Jahre alten Bauernhof sanieren, hat ihm dabei besonders imponiert. Ein echtes Mammutprojekt, das mit der noch fehlenden Dämmung der oberen Geschossdecke in diesem Frühjahr abgeschlossen werden soll.

Aber auch die Projekte der weiteren zehn Preisträger würdigte Landrat Brych mit anerkennenden Worten.
Die größte Anzahl der aufgrund ihrer Energieeffizienz ausgezeichneter Immobilien findet sich in der Stadt Seesen, wo die Jury fünf Hausbesitzern die Erfüllung aller Kriterien für die Verleihung der „Grünen Hausnummer“ bescheinigen konnte. Aber auch in Clausthal-Zellerfeld, Braunlage, Goslar, Langelsheim und Bad Harzburg traf das Expertengremium auf beispielhafte Bau- oder Sanierungsprojekte.

Die „Grüne Hausnummer“ ging an folgende Hausbesitzer:



1. Christiane Lorenz-Laubner und Harald Laubner aus Braunlage. Neubau eines Einfamilienhauses nach KfW-55-Standard (Baujahr 2017)
2. Regina Wand und Jörg Schricke aus Seesen. Neubau eines Einfamilienhauses nach KfW-55-Standard (Baujahr 2017).
3. Ulrike Leunig-Wilgerodt aus Goslar. Neubau eines Einfamilienhauses nach KfW-Energiesparhaus 60- Standard (Baujahr 2008) sowie Nachrüstung jeweils einer Solarthermie- und einer Photovoltaikanlage im Jahr 2008 & 2009.
4. Elke Fahlbusch-Mayer und Thomas Mayer aus Seesen. Sanierung eines Mehrfamilienhauses (Baujahr 1911) im Jahr 2010 nach KfW-Effizienzhaus-100-Standard
5. Heidelore und Werner Brehmer aus Seesen. Sanierung eines Zweifamilienhauses (Baujahr 1963) durch Einzelmaßnahmen (ohne KfW-Mittel) im Jahr 2008. Maßnahmen: Fassadendämmung, Fenstererneuerung, Heizungserneuerung (Pelletkessel), Wärmedämmung des Daches, der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke
6. Familie Matschke aus Goslar. Sanierung eines Einfamilienhauses im Jahr 2010 (ohne KfW-Mittel). Maßnahmen: Fassadendämmung, Fenstererneuerung, Wärmedämmung des Daches.
7. Anja Werner und Günter Leidig aus Langelsheim. Sanierung eines Einfamilienhauses (Baujahr 1968) nach KfW-Effizienzhaus 115-Standard.
8. Jutte und Kai Bernsdorf aus Seesen. Sanierung eines Einfamilienhauses (Baujahr 1936) in den Jahren 2015 und 2016 (mit KfW-Mitteln). Maßnahmen: Fassadendämmung, Fenstererneuerung und Heizungserneuerung.
9. Margit und Rainer Stiegen aus Bad Harzburg. Sanierung eines Mehrfamilienhauses (alter Bauernhof, Baujahr 1835), seit 2011 bis voraussichtlich Frühjahr 2018 (ohne KfW-Mittel). Maßnahmen: Fassadendämmung, Fenstererneuerung, Heizungserneuerung (Holzpelletheizung), Wärmedämmung der Bodenplatte, die oberste Geschossdecke soll in diesem Jahr gedämmt werden.
10. Iris und Martin Hennseler aus Seesen. Bau eines Passivhauses (Baujahr 2009).
11. Familie Knaack aus Clausthal-Zellerfeld. Neubau eines Einfamilienhauses nach KfW-55-Standard (Baujahr 2017).


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