Integration von Geflüchteten: "Landkreis auf gutem Weg"

von Marian Hackert


Im jüngsten Sozialausschuss des Landkreises wurden erste Ergebnisse einer Pilotstudie zur Aufnahme und Integration von Geflüchteten im Landkreis Wolfenbüttel vorgestellt. Foto: Marian Hackert
Im jüngsten Sozialausschuss des Landkreises wurden erste Ergebnisse einer Pilotstudie zur Aufnahme und Integration von Geflüchteten im Landkreis Wolfenbüttel vorgestellt. Foto: Marian Hackert

Wolfenbüttel. Im jüngsten Sozialausschuss des Landkreises stellte Dr. Peter Mehl, stellvertretender Institutsleiter am Thünen Institiut Braunschweig, erste Ergebnisse einer Pilotstudie zur Aufnahme und Integration von Geflüchteten im Landkreis Wolfenbüttel vor.


Dabei ging es speziell um die Aufnahme und Integration von Geflüchtetenim ländlichen Raum. Wolfenbüttel sei laut Mehl ein durchschnittlicher Landkreis, was die Ländlichkeit anbetreffe und daher besonders interessant für die Studie. Dabei sei zunächst wichtig darauf hinzuweisen, dass der Begriff der Ländlichkeit auch immer mit der sozio-ökonomischen Lage zusammenhänge. So wurde unter anderem das Zusammenwirken in den Gemeinden und im Kreis in den Jahren 2015 und 2016 untersucht und entsprechende Daten erhoben.

Es sei unter anderem festzustellen, dass die dezentrale Unterbringung, mit Ausnahme der Stadt Wolfenbüttel mit den drei Gemeinschaftsunterkünften, gelungen sei. Doch sei in Sickte und Cremlingen wie auch in der Lessingstadt freier Wohnraum knapp. Ein weiteres Problem gebe es laut Mehl in Sachen Infrastrukur und der damit verbundenen Erreichbarkeit von integrationsrelevanten Institutionen für Geflüchtete, die im ländlichen Raum wohnhaft sind. Zwar seien alle Institutionen mit dem Auto allgemein gut zu erreichen, doch würden die meisten Flüchtlinge eben über kein eigenes Fahrzeug verfügen. So seien Einrichtungen wie beispielsweise das Jobcenter oder die Ausländerbehörde oftmals nicht in unter 60 Minuten mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu erreichen.

Kritische Stimmen nicht dominant


In Bezug auf das Zusammenleben beziehungsweise den Kontakt mit den Einwohnern wusste Mehl Positives zu berichten. So ermögliche die räumliche Nähe einen leichten Kontakt. Auch sei eine positive Grundstimmung in der Bevölkerung zu vernehmen. Mehl verwies auf das hohe soziale Engagement und die zentrale Rolle der Vereine, Feuerwehren und Kirchengemeinden. Zwar gebe es auch kritische Stimmen, diese seien laut Meinung des Experten jedoch nicht dominant. Dabei konnte noch nicht geklärt werden, wie Flüchtlinge mit dem Erwartungsdruck in den Gemeinden zurechtkommen.

Viele "Macher" im Landkreis


Das dieFlüchtlingshilfe im Landkreis Wolfenbüttel im Vergleich zu anderen Landkreisen gut funktioniere, sei laut Meinung des Experten auf die Tätigkeit "einzelner Macher in Politik, Verwaltung und Ehrenamt zurückzuführen." Generell sei derLandkreis auf einem gutem Weg. Die Integration von Geflüchteten gebe der Region teilweise wichtige Impulse und mache auf Probleme im ländlichen Raum aufmerksam, wenngleich Wolfenbüttel nicht zu den Problemregionen zähle, so Dr. Peter Mehl abschließend.


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