Integrationszentrum: Landrat gab Zahlen und Kosten bekannt

von Alec Pein


Das ehemalige Hotel Harz Lodge beherbergt aktuell 210 Flüchtlinge.  Foto: Anke Donner
Das ehemalige Hotel Harz Lodge beherbergt aktuell 210 Flüchtlinge. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Goslar. Das Geheimnis um die Kosten für die Unterbringung im Integrationszentrum wurde gelüftet: Mit etwas über 40 Euro pro Nacht und Person habe man von der Betreibergesellschaft des ehemaligen Hotelbetriebes Harzlodge/Fuchsbau "Zu Gast bei Freunden GmbH" das beste Angebot bekommen. Gezahlt wird dabei die Vollbelegung - aktuell seien rund 210 Plätze von den vorhandenen 250 belegt. Weitere 40 Betten sollen in Kürze für geflüchtete Frauen und Kinder im ehemaligen Hotel Lydia in Sudmerberg bereit stehen (regionalHeute.de berichtete).

Die Zahlen gab Landrat Thomas Brych am Montag während der Kreistagssitzung erstmals bekannt. Unter dem Tagesordnungspunkt zur aktuellen Flüchtlingssituation erklärte dieser, seit Januar seien 324 neu zugewiesene Flüchtlinge im Landkreis Goslar aufgenommen worden, von denen bereits 79 in Wohnungen untergebracht werden konnten - verteilt auf das gesamte Kreisgebiet. Außerdem habe die Pensionsunterbringung im vergangenen Jahr rund 1,5 Millionen Euro gekostet, was nicht mehr sei, als man für die Schaffung einer Sammelunterkunft hätte ausgeben müssen. Im Zuge der Verhandlungsphase mit interessierten Betreibern für ein Integrationszentrum, habe man insgesamt drei Angebote erhalten: Zwei davon seien wegen zu langer Vertragslaufzeiten oder zu hohen Kosten abzulehnen gewesen. So habe man sich mit der jetzigen Vereinbarung für eine Laufzeit von zwei Jahren und Kosten von "Anfang der 40er" - also wohl etwas mehr als 40 Euro für die Unterbringung pro Nacht und Person - entschieden, erklärte Brych. Zum Schutz der Betreiber seien die Zahlen nicht früher bekanntgegeben worden. Die Pauschale beinhalte zudem alle Kosten, die etwa für Personal, Sicherheit oder Transport entstehen und liege leicht unter dem Landesdurchschnitt von etwa 45 Euro. Bezahlt wird die Unterbringungspauschale mit den Mitteln, die den Ländern vom Bund bereitgestellt werden: Pro Jahr und Person 10.000 Euro. Derzeit im Integrationszentrum untergebracht seien vor allem Syrer, Afghanen und Iraker mit Aussicht auf ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht. Der Start des Betriebs habe etwas gestottert, da sich die Theorie immer etwas anders gestalte als die Praxis, schilderte Brych die Situation vor Ort. Mittlerweile sei man dort aber im "Alltagsmodus" angekommen.

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