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Internationale Begegnung: Jugendliche tauschen sich aus

von Alec Pein


Die Jugendlichen sowie die Betreuer des Projekts sind in kürzester Zeit zu einer Gruppe geworden.



Goslar. Vom 4. bis 6. April fand für Jugendliche ab 14 Jahren ein Begegnungsseminar im St. Jakobushaus statt. Dabei kamen 15 geflüchtete junge Menschen mit 14 Jugendlichen ohne Fluchtgeschichte zusammen, um sich gemeinsam mit der Frage "(Neue) Heimat Deutschland?" auseinanderzusetzen. Jedoch nicht mit langweiliger Theorie, sondern bei Tanz, Musik und szenischem Spiel. Zur Präsentation ihres Theaterstückes herrschte ausgelassene Stimmung bei den Teilnehmern und eine spürbar gemeinschaftliche Atmosphäre.

Die Jugendlichen im alter von 14 bis 23 Jahren erarbeiteten am ersten Seminartag vorerst Ideen, die sie in einem Theaterstück unterbringen wollten. Diese wurden am zweiten Tag umgesetzt und geprobt. Bereits am Abend des selben Tages kam das Stück dann zur ersten Aufführung vor Gästen. Mit ständigem Wechsel von Darstellungen dramatischer und freudiger Szenen vermittelten die Jugendlichen, was die Flüchtlinge erlebten und verdeutlichten die Sicht der deutschen Jugendlichen. Diese heißen die Flüchtlinge willkommen, zeigen aber auch, dass ihnen die ablehnende Haltung einiger Mitmenschen bewusst ist. Bei dem Seminar sei bewusst das szenische Spiel in den Vordergrund gestellt worden, erklärt Dr. Theresa Beilschmidt. Die gemeinsame Aufgabe der 30 Jugendlichen, ein Theaterstück zu erarbeiten, sollte auch mit wenig Sprache funktionieren, um auf  "Augenhöhe"  ungeachtet der Sprachkenntnisse zu interagieren.



Konflikte entstehen meist aus Unkenntnis, meint Dr. Beilschmidt. In Schulen, so erreichten sie Rückmeldungen von Lehrern, fände unter den Schülern wenig Austausch mit den neuen Mitschülern statt. Um diesem Umstand entgegenzuwirken rief sie, als Referentin am St. Jakobushaus, das Begegnungsseminar ins Leben, das Jugendliche offenkundig dazu brachte aufeinander zuzugehen und sich auszutauschen. "In sehr kurzer Zeit, schon am ersten Tag, sind sie zu einer Gruppe geworden", so Dr. Beilschmidt. Man habe schnell Vertrauen gefasst und auch sehr persönliche Geschichten erzählt.







"Eine wundervolle Erfahrung", fasst Dr. Beilschmidt zusammen. Das findet auch Britta Achtel vom Kunstkarussel e.V.. Sie unterstützte das Projekt tatkräftig mit einigen weiteren Helfern. "Am Kunstkarussel kommt man nicht mehr vorbei, wenn es um Integration geht.", lautet der von ihr gern zitierte Satz, der einst in einem Ausschuss gefallen sei. Finanzielle Hilfe leistete der Rotary Club, sodass ein Begegnungsseminar möglich wurde, bei dem die Jugendlichen auch im Jakobushaus übernachten konnten. Das Konzept schien aufzugehen: Zur Präsentation des Stückes herrschte ausgelassene Stimmung und die Gemeinschaft war regelrecht spürbar.

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Nach der Aufführung wurde die Bühne zur Tanzfläche und es wurde weiter ausgiebig getanzt. Foto:


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