Ist Begründung für Kostenexplosion beim Pancket "Schwachsinn"?


Manfred Tessmann kann die Begründung für die Kostenexplosion beim Pancket nicht nachvollziehen. Foto: NGG
Manfred Tessmann kann die Begründung für die Kostenexplosion beim Pancket nicht nachvollziehen. Foto: NGG

Goslar. „ Eine Kostenexplosion beim Pancket wegen des Mindestlohnes und Aufzeichnungsdokumentationen der Arbeitszeiten? Eine solche Argumentation grenzt an Schwachsinn“, sagte Manfred Tessmann, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG).


Die Arbeitszeiten der Beschäftigten zu dokumentieren, sei seit Gründung der Bundesrepublik normal, man nenne solche Aufzeichnungen „Dienstpläne“, erklärte Tessmann. Durch das Mindestlohngesetz hat sich nur hinsichtlich der Ahndung von Verstößen etwas geändert. Bei festgestellten Schummeleien werden jetzt empfindliche Bußgelder fällig. Tessmann: „Wenn die sogenannte Kostenexplosion jetzt auf den Mindestlohn zurück geführt wird, bedeutet dies, dass bei dem Pancket mehrere 100 Beschäftigte tätig gewesen sind!“ “Wer soll denn so einen Quatsch glauben?“

„Dem guten Herrn Grube kann man keine Buletten mit Senf servieren“


Ein mehrgängiges Menü auf Spitzenniveau kann mit Getränken durchaus auch 150 Euro kosten. Dies insbesondere wenn exklusive Gäste, wie der damalige Bahnchef Grube, an solchen Events teilnehmen. „Dem guten Herrn Grube kann man keine Buletten mit Senf servieren“, sagte Tessmann und fügte hinzu, immerhin sei dieser mit der Starköchin Cornelia Poletto verheiratet. Ob Cornelia Poletto beim Pancket mit in der Küche stand oder ihren Mann zum Pancket begleitet hatte, sei der NGG nicht bekannt.

Die Gäste können ohne weiteres für solche Veranstaltungen zwischen 150 und 200 EUR aufbringen. Dann kann nicht nur Gutes auf den Tisch kommen, sondern auch das Personal angemessen bezahlt werden. Gutes Fachpersonal in Küche und Service findet man nicht für den Mindestlohn und die NGG wendet sich entschieden gegen Vorstellungen, Auszubildende als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen, wie dies unter der Ägide von Martha Lattemann-Meyer wohl üblich war.


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