Jugendliche aus Nicaragua besuchen Waldpädagogikzentrum Harz


Arbeitseinsatz: Die 13 Besucher aus Lateinamerika griffen beherzt zur Säge. Foto: Jan Fragel
Arbeitseinsatz: Die 13 Besucher aus Lateinamerika griffen beherzt zur Säge. Foto: Jan Fragel | Foto: Jan Fragel

Clausthal-Zellerfeld. Welche Rolle spielt der Klimawandel für die Waldbewirtschaftung im Harz? Das wollten 13 junge Menschen aus Nicaragua und Göttingen bei ihrem Besuch im Waldpädagogikzentrum Harz praxisnah lernen.


Bei ihrem eintägigen Arbeitseinsatz unterstützten sie das Aufwachsen von Mischwald im Niedersächsischen Forstamt Clausthal.

Bei ihrem eintägigen Arbeitseinsatz unterstützten sie das Aufwachsen von Mischwald im Niedersächsischen Forstamt Clausthal. Nahe der B4 entfernten sie Fichtenanflug zwischen Torfhaus und Bad Harzburg. Die natürlich angesamten Fichten verhindert dort das Aufwachsen der gepflanzten Buchen. Ziel der Niedersächsischen Landesforsten ist es, den Anteil der Mischwälder im Harz zu erhöhen. Forstleute wollen damit dem Klimawandel begegnen und die Wälder fit machen für die Zukunft.

Die acht Besucher aus Lateinamerika sind zwischen 15 und 23 Jahre alt. Sie verbrachten 15 Tage ihrer internationalen Lernreise in Deutschland. Eingeladen hatte die Evangelische Kirchengemeinde Bovenden und der Evangelische Kirchenkreis Göttingen. Die Jugendpartnerschaft besteht seit 1992. Im jährlichen Wechsel besuchen sich Jugendliche aus Bovenden und Göttingen und ihre Austauschpartner aus der Iglesia Luterana de Nicaragua. Das Thema des Austausches im September lautete: Flucht und Fluchtursachen – von Krieg bis Klimawandel. Jan Fragel, Mitorganisator aus Bovenden, erklärte zu den Hintergründen: „Nicaragua ist nach Haiti das zweitärmste Land in Lateinamerika. Wir wollten unseren Gästen und Einheimischen deutlich machen, welche Bedeutung dem Klimawandel in Deutschlands Wäldern beigemessen wird“.

Bildung im Wald


Im Wald betreute Swen Zöller die weitgereiste Gruppe. Der Forstwirt vom Waldpädagogikzentrum Harz zeigte den richtigen Umgang mit den Werkzeugen und begründete, warum die kleinen Fichten zugunsten der Laubbäume weichen sollten. „Mischwälder sind weniger anfällig bei Sturm oder Trockenheit. Wir rechnen auch in Deutschland mit längeren Trockenphasen und häufigeren Stürmen“, sagte Zöller über die Prognosen der Klimaforschung für die heimischen Wälder.

Förster Mathias Weikert stellte am Nachmittag die Grundsätze einer nachhaltigen Forstwirtschaft vor. Auch das ökologische Waldprogramm der Niedersächsischen Landesforsten war Bestandteil seines Vortrages, den der Leiter des Hauses Ahrendsberg mit interaktiven Rollenspielen abrundete. Beim “Wem gehört der Wald“-Rollenspiel konnten sich die Gäste in die vielfältigen Aufgaben des Waldes und seiner Besucher hineindenken.


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