Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst: Wird er abgeschafft?

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Wie geht es ab 2018 mit dem Notärztlichen Bereitschaftsdienst weiter?
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Wie geht es ab 2018 mit dem Notärztlichen Bereitschaftsdienst weiter? Foto: pixabay | Foto: pixabay

Goslar. Seit Jahren setzt sich Landrat Thomas Brych für den Erhalt des Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes im Landkreis Goslar ein. Die Kassenärztliche Vereinigung Braunschweig hatte geplant, diesen bereits zum 31. Dezember 2017 abzuschaffen. Doch wohin sollen die Eltern im neuen Jahr mit ihren Kindern: nach Braunschweig oder Salzgitter?


Im Januar hatte der LandratKinderärzte des Landkreises Goslar sowie den Landtagsabgeordneten Dr. Alexander Saipa eingeladen, um sich über die Organisation des Kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes ab 2018 im Kreisgebiet auszutauschen.

Im Anschluss an das Gespräch lobte Landrat Thomas Brych noch die konstruktive Atmosphäre und das große Engagement der Kinderärzte: "Der Kinderärztliche Bereitschaftsdienst ist ein hochemotionales Thema, das besonderes Fingerspitzengefühl erfordert. Der Austausch mit den Kinderärzten hat gezeigt, dass die Hauptakteure in unserem Landkreis willens sind, an einem Strang zu ziehen, um auch künftig die bestmögliche Versorgung für die Kinder sicherzustellen.“

Entscheidung steht aus


Eine endgültige Entscheidung, wie der kinderärztliche Bereitschaftsdienst ab 2018 – nach dem Auslaufen des aktuellen Modells – strukturiert und organisiert wird, hängt allerdings von der Positionierung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) im Bezirk Braunschweig ab.

"Die KV hat bisher leider noch keine verbindliche Entscheidung bezüglich ihrer Pläne getroffen. Diese müssen wir abwarten, um unsere Überlegungen konkretisieren zu können. Dennoch bin ich wirklich guter Dinge, dass wir im engen Schulterschluss mit den Kinderärzten eine adäquate Lösung umsetzen können, denn die klar zum Ausdruck gebrachte Kompromiss- und Einsatzbereitschaft der Mediziner hat mich wirklich beeindruckt“, so äußerte sich Brych im Januar noch recht zuversichtlich.

Nun sieht die Situation allerdings anders aus: in den Sozialen Medien häufen sich Meldungen über eine baldige Entscheidung, die die Abschaffung des Bereitschaftsdienstes zur Folge hätte. Danach müssten Eltern mit ihren Kindern im Notfall nach Braunschweig oder Salzgitter fahren. regionalHeute.de hat sowohl Landrat Brych als auch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) um eine Stellungnahme gebeten. Letztere meldete sich telefonisch, sie wolle am kommenden Montag, 13. November, darüber Auskunft geben, noch würde man sich in der Beratung befinden.

Besorgte Bürger diskutieren auf Facebook:

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Thomas Brych hingegen deutete in seinem Kommentar allerdings schon eine eher negativeTendenz an.

Landrat Thomas Brych blickt voller Sorge auf die Entscheidung:
[image=563438 alignleft]„Die Diskussion um den Erhalt beziehungsweise die Neuorganisation des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes läuft bereits seit 2013. Seit diesem Zeitpunkt habe ich mit den maßgeblichen Entscheidungsträgern (der Landkreis gehört nicht zu den Entscheidungsträgern) in dieser Sache Gespräche geführt und appelliert, den Bereitschaftsdienst in seiner bisherigen Form aufrecht zu erhalten oder wenigstens eine annehmbare Zwischenlösung zu erreichen.

Nach meinem Kenntnisstand zeichnet sich jedoch ab, dass meine Bemühungen aller Voraussicht nach keinen Erfolg haben werden. Das bedauere ich sehr, erneuere an dieser Stelle aber nochmals meinen Appell, dass die Neuregelung keine Nachteile für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises haben sollte.“


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