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Kinokritik: Wunder - Ein wichtiges Thema nett erzählt

Archivfoto: Anke Donner/ Montage: Sandra Zecchino
Archivfoto: Anke Donner/ Montage: Sandra Zecchino

Goslar. Die Grundgeschichte von Stephan Chboskys "Wunder" ist schnell erzählt. Der zehnjährige August "Auggie" Pullmann (Jacob Tremblay) kam mit einem Gendefekt zur Welt und hat deshalb ein entstelltes Gesicht. Nachdem seine Mutter Isabel (Julia Roberts) ihn die ersten vier Jahre zu Hause unterrichtete, soll Auggie nun in eine öffentliche Schule.

Sein Vater Nate (Owen Wilson) ist am Anfang von der Idee nicht begeistert. "Es ist, als würde man ein Lamm zur Schlachtbank führen." Doch dem Jungen gelingt es im Laufe des Schuljahres, seine Klassenkameraden davon zu überzeugen, dass hinter den Narben ein ganz normales Kind steckt.

So weit so gut; und genau da liegt auch schon das Problem des Films. Ein wichtiges Thema plätschert so vor sich hin und am Ende haben sich alle lieb.

Im Verlauf des Films wechselt immer wieder die Perspektive. So werden die Geschehnisse aus der Sicht der Schwester Olivia "Via" (Izabela Vidovic) gezeigt. Dabei kommt ein Problem zum Vorschein, das selten so direkt dargestellt wird: Das Gefühl von Geschwisterkindern, unsichtbar zu sein, wenn sich die Welt der Familie nur um das beeinträchtigte Kind dreht.

Auch zu einzelnen der Klassenkameraden wechselte die Sicht, wahrscheinlich um deren Verhalten zu hinterleuchten. Doch das gelingt Stephen Chbosky nicht, die kurzen Einblicke reichen dafür nicht aus. Er hätte sich auf weniger Personen beschränken und die dafür deutlicher ausarbeiten sollen.

Fazit:
Inhaltlich schafft der Film es nicht, dem Thema gerecht zu werden. Doch da die Geschichte einige Lacher und an einer Stelle auch ein paar Tränen bei den Kinobesuchern hervorlockt und insgesamt ganz angenehm vor sich hinplätschert, vergibt regionalHeute.de zwei von fünf möglichen Punkten:


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