KolumneHeute - was weiß google über mich?

von Robert Braumann


Symbolbild: Robert Braumann
Symbolbild: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Als Online-Journalist ist natürlich das Internet allgegenwärtig - auch der Suchmaschinen-Riese google wird bemüht, um einzelne Dinge nachzuschauen, Namen zu überprüfen oder sich auf die Suche nach neuen Themen zu machen. Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom bringt aber noch ganz andere Dinge zum tragen. Viele Menschen suchen sich im Netz selbst.

Drei Viertel der deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren (74 Prozent) geben ihren eigenen Namen in eine Suchmaschine ein, um zu erfahren, ob es dazu Einträge gibt. Jeder Fünfte (20 Prozent) macht das sogar einmal im Monat oder häufiger. Wenn man darüber nachdenkt, dann macht das durchaus Sinn - was können andere über mich erfahren, wenn sie nur meinen Namen eingeben? Gibt es Bilder, die man lieber nicht mit der Öffentlichkeit teilen will, Meldungen die einem peinlich sind oder dem Arbeitgeber sauer aufstoßen könnten. Denn eins ist klar, was einmal im Internet steht, dass ist nur sehr schwer wieder herauszubekommen. Schon überraschend, wie freimütig einige Menschen dennoch mit der angeblichen Anonymität umgehen. Doch auch wenn man darauf achtet, dann weiß der Internetriese viel über einen. Wie sehe ich aus, wo arbeite ich, wonach ich suche oder wo ich mich herumtreibe. Mehr und mehr sind wir zu gläsernen Persönlichkeiten geworden.

"Schon etwas beängstigend..."


Man kann aber noch einen Schritt weitergehen und unter google.de/history einen Einblick zu den eigenen Interessen wagen. Dort wird einem anschaulich dargestellt, worüber man sich in letzter Zeit so informiert hat. Oder es wird ein Blick in das dashboard geworfen, da kann da beobachtet werden, welche Apps sich vom Handy aus mit google verbinden und auf welchen Websites Passwörter gespeichert wurden. Ein Defizit des Dashboards ist wohl seine Unüber­sicht­lich­keit – es besteht aus einer ellen­langen Auflistung verschiedener Google-Dienste. Zumindest wird hier auch die Möglichkeit geboten einzelne Dinge zu unterbinden, es muss aber Zeit mitgebracht werden, um sich erst eimal zurecht zu finden. Richtig transparent wird man dann durch das Bewegungsprofil (www.google.com/maps/timeline). Schon etwas beängstigend, wie genau der Internet-Riese weiß, wo man sich aufgehalten hat. Völlig klar macht auch das dashboard nicht, was das Unternehmen, genau mit den Daten macht und was wirklich alles erhoben wird, hier kann man nur mutmaßen...

Jeder kann selbst entscheiden, was er im Internet macht, nur eins sollte einem klar sein, mit google ist es ähnlich wie mit Elefanten - vergessen wird nichts.


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