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"Kundschafter des Friedens" - Henry Hübchen in Bestform

Eine deutsche Agentenkomödie mit den üblichen Verdächtigen der DDR-Filme. Foto: Antonia Henker
Eine deutsche Agentenkomödie mit den üblichen Verdächtigen der DDR-Filme. Foto: Antonia Henker | Foto: Antonia Henker

Goslar. Seit Ende Januar läuft im Cineplex die Agentenkomödie "Kundschafter des Friedens" von Robert Thalheim. Mit bewährter Besetzung, wenn die DDR durch den Kakao gezogen wird, werden dem Kinobesucher 92 vergnügliche, kurzweilige Minuten geboten.

Sollte man bei der Ankündigung einer deutschen Agentenkomödie mit witzigen Dialogen, einem Fehlschlag nach dem anderen á la Johnny English und erstklassiger Besetzung rechnen, so wird man bei "Kundschafter des Friedens" auf keinen Fall enttäuscht. Henry Hübchen und Michael Gwisdek laufen zu Höchstform auf und strapazieren die Lachmuskeln, wenn sie als Alt-Spione durch eine Welt stolpern, die sich unbemerkt von ihnen verändert hat.

Zum Inhalt


Die jetzige Bundesrepublik setzt sich für eine Vereinigung von Ost- und West-Katschekistan ein und hat deswegen angeordnet, den Präsidenten Kazan (Husam Chadat) außer Landes zu bringen. Das sollte ein BND-Agent machen, Frank Kern (Jürgen Prochnow), der aber samt Präsidenten von den katschekischen Separatisten gefangen genommen wird. Hier tritt Jochen Falk (Henry Hübchen) auf den Plan, der für den BND die einzige Chance darstellt, den Präsidenten zu befreien. Der "Zonen-James-Bond" stellt aber Bedingungen: Er will es auf seine Weise machen und er will seine alten Kollegen dabei haben. Und für sich und seine Kumpels West-Rente bekommen. Gemeinsam mit dem Techniker "Jackie" (Michael Gwisdek), dem kahl gewordenen Logistiker und Geldbeschaffer "Locke" (Thomas Thieme) und dem Romeo-Agenten "Harry" (Winfried Glatzeder) machen sie sich auf, nach ihren altbewährten Methoden und auf vermeintlich vertrautem Terrain den Präsidenten aufzuspüren. Und den BND-Agenten, der Falk '85 enttarnte. Zusammen mit der Analytikerin Paula (Antje Traue) stolpern die Originale aus dem Osten durch das katschekische Land und treffen auf noch einen alten Bekannten...

Filmkritik


Der Titel "Kundschafter des Friedens" nimmt die euphemistische Bezeichnung der Agenten in Ost-Deutschland wieder auf. Der Film zielt aber nicht auf einen ernsten Ost-West-Konflikt ab, sondern spielt mit der Vorstellung der schluffigen, ausgedienten DDR-Agenten, die mit veralteten Methoden einem ratlosen BND aushelfen. Mal ausgebufft, mal herrlich scheiternd wurschtelt sich die zusammengewürfelte Truppe durch das fiktive Land der ehemaligen Sowjetunion, das sie zu kennen glaubten, wie die Taschen ihrer ausgebeulten Hosen. Dabei wirken Alt-Kundschafter aber nicht zu trottelhaft. Allein das Ende wirkt an manchen Stellen und Wendungen etwas zu sehr bemüht, doch darüber kann man wegen der großartigen Darsteller und des vergnüglichen Ostalgie-Feelings in Agentenmanier hinwegsehen.

Hören Sie, was Marion über den Familienabend in "Kundschafter des Friedens" sagt:

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