Mahnkopf: Verkehrssituation in Vienenburg nicht länger tragbar

von Nino Milizia


Der Bahnhof in Vienenburg ist mit durchschnittlich 54 Zugfahrten pro Tag ein stark frequentierter Bahnhof. Archivfoto: Anke Donner
Der Bahnhof in Vienenburg ist mit durchschnittlich 54 Zugfahrten pro Tag ein stark frequentierter Bahnhof. Archivfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Vienenburg. Ein von der SPD-Fraktion verfasster Dringlichkeitsantrag fand am gestrigen Dienstag seinen Weg in die Sitzung des Rates der Stadt. Dieser beinhaltet den Beschlussvorschlag, schnellstmöglich ein neues Leitsystem für den PKW-Verkehr zu installieren.


Bereits 2016 hatte Martin Mahnkopf, Ortsvorsteher Vienenburg, einen Bürgerabend organisiert, um das Vienenburger Verkehrsproblem zu ergründen: Durchschnittlich 54 Zugdurchfahrten am Tag führen zu vielen und vor allem langen Schließungen der Schrankenanlagen. Demnächst wird der zweite Bauabschnitt auf der B6 zwischen Bad Harzburg/Vienenburg und Goslar die Lage noch verschärfen. Besonders auf der Goslarer Straße ist schon jetzt vor den Schranken eine Schlangenbildung zu beobachten, die teilweise bis zum Hotel "Goslarer Straße" führt. Erhöhter Abgasausstoß sowie Wartezeiten für Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei sind als weitere Begleiterscheinungen zu nennen. Vienenburgs Bürger hatten daher um eine schnelle Lösung gebeten und eigene Ideen und Anregungen in den Antrag einfließen lassen.

Dieser konnte gestern im Rat der Stadt Goslar mit einer Zwei-drittel-Mehrheit in den Fachausschuss Bauen und Umwelt verwiesen werden. Als kleine Randnotiz: Der Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk stimmte dagegen. Nun hat die Stadt Goslar eine Verkehrszählung in Vienenburg veranlasst und wird deren Ergebnisse möglichst im nächsten Fachausschuss vorstellen. Mahnkopf sowie Manfred Dieber und Eckhard Wagner sehen auch deshalb Eile geboten, da mit dem zweiten Bauabschnitt auf der B6 vermehrt mit Pendlern zu rechnen sein wird und im Sommerfahrplan weitere Züge zwischen Braunschweig und Goslar geplant sind.

Im Detail strebt die SPD Goslar/Vienenburg die Prüfung folgender Maßnahmen an:


1. Goslarer Straße/Einfahrt Fritz-Laube-Straße: Umwandlung in eine Vorfahrtstraße gegebenenfalls im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Kreisels

2. Prüfung einer Verlegung der Überquerungshilfe Höhe Rossmann um den Rückstau zu mindern

3. Ausfahrt Fritz-Laube-Straße/Wiedelahrer Straße: Umwandelung in eine Vorfahrtsstraße gegebenfalls im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Kreisels Richtung Vienenburg-Einfahrt

4. Verlegung der Einfahrt Lidl in nördlicher Richtung (Gegenüber Curanum)

5. Verkehrsleitführung zur kommunalen Entlastungsstraße (Liethberg) ab der Bismarckstraße und Okerstraße

6. Aufhebung der Einbahnstraße Kirchweg bis Einfahrt zum Neubaugebiet Liethberg

7. Digitale Anzeige der geschlossenen Schrankenanlage Kreuzung Kaiserstraße/Goslarer Straße um die Fritz-Laube-Straße nutzen zu können.

Weitere verkehrsberuhigte Maßnahmen zwischen der Schrankenanlage auf der Goslarer Straße und der Kreuzung Kaiserstraße sind in Bezug mit dem ISEK-Stadtentwicklungsprozess und der damit verbundenen Wiederbelebung des Ortskerns, insbesondere der Räumlichkeiten Marktplatz zu treffen.

Der Ausschuss für Bauen und Umwelt wird sich über den Antrag am 27. April beraten.


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