Polizei warnt vor Anrufen falscher Microsoft-Mitarbeiter


Die Polizei warnt Computerbesitzer vor Fake-Anrufen und Websites. Symbolfoto: Sina Rühland
Die Polizei warnt Computerbesitzer vor Fake-Anrufen und Websites. Symbolfoto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland

Goslar. Die Polizei Goslar warnt aktuell wieder einmal vor Fällen, in denen sich Internet-Betrüger am Telefon als Mitarbeiter des Microsoft-Supports ausgeben, teilweise werde dabei auf entsprechend professionell gestalteten Fake-Webseiten hingewiesen.




Solch einen Anruf habe in der vergangenen Wocheeine Liebenburgerin bekommen, die glücklicherweise richtig reagierte, wie die Polizei berichtet. Sie war am frühen Nachmittag von einem in einer Mischung aus Englisch und Deutsch sprechenden angeblichen Mitarbeiter des Microsoftsupports angerufen und darüber informiert worden, dass angeblich ihr Computer gehackt wurde. Der Mannforderte sie in der Folge auf, die Internetadresse "www.teamviewer.com" einzugeben, um Zugriff auf ihren Computer zu erhalten und ihr so bei der Problembeseitigung behilflich sein zu können. Die Liebenburgerin konnte während des Telefonats jedoch im Internet recherchieren und stellte fest, dass es sich dabei um eine Betrugsmasche handelt, um letztlich an ihre Daten zu gelangen. Obwohl sie ihm daraufhin mitteilte, dass sie nichts runterladen und das Gespräch beenden werde, ließ er sie nicht zu Wort kommen, woraufhin sie schließlich den Hörer einfach auflegte.








Computer sollen ausgespäht werden


Die Betrüger behaupten in der Regel, so wie in dem zuvor geschilderten Fall, dass der Computer des Opfers von Viren befallen sei und man dabei behilflich sein könne, das Problem zu beseitigen. In einigen Fällen bieten sie auch gegen Bezahlung eine Reparatur per Fernwartung inklusive Garantie an. In Wirklichkeit werde bei dieser Gelegenheit dann eine Schad-Software auf dem Rechner installiert, mit der Daten der Opfer ausgespäht werden können, warnt die Polizei. Damit können die Betrüger problemlos auf den Rechner zugreifen und Daten ausspähen. Die häufig nur englisch oder gebrochen deutsch sprechenden falschen Service-Kräfte versuchen, ihre Opfer am Telefon zu überreden, unter ihrer Anleitung bestimmte Schritte am PC auszuführen. Da die Anrufe häufig von ausländischen oder anderen nicht zurück verfolgbaren Nummern kommen, sind die Anrufer kaum zu ermitteln. Auch Microsoft selbst warnt auf seiner Homepage vor diesen und weiteren Betrugsversuchen unter Missbrauch des Firmennamens und bietet sowohl Tipps für Betroffene als auch ein Formular, um Betrugsversuche zu melden.

Was tun?


Die beste Reaktion: Beenden Sie ein solches Gespräch sofort. Wurde bereits Software auf Geheiß solcher Krimineller installiert, sollten Sie das Gerät schnellstmöglich vom Internet trennen und von einem Experten prüfen lassen. Sehr wichtig ist auch, Zugangsdaten und Passwörter, insbesondere für das Online-Banking, sofort zu ändern.

Die Empfehlung der Polizei: "Jeder sollte misstrauisch werden, wenn er ohne erkennbaren Anlass von einem angeblichen Microsoft-Support-Mitarbeiter angerufen wird."

So kann man sich schützen:



  • Geben Sie keinesfalls sensible Daten am Telefon preis oder suchen Sie dubiose Internetseiten zur Installation unbekannter Programme auf.

  • Generell werden Sie nicht unaufgefordert angerufen, um Ihnen etwas in Rechnung zu stellen. Leisten Sie keine derartigen Zahlungen.

  • Geben Sie niemals an Unbekannte ihre Kreditkartennummer oder sonstige Finanzinformationen heraus. Seien Sie generell zurückhaltend mit der Angabe persönlicher Daten im Internet.

  • Lassen Sie keinen Fremden auf ihren Computer zugreifen. In früheren Fällen war die Kontrolle über den Rechner mittels eines Fernwartungsprogramms übernommen worden. Dies hatten die Geschädigten zuvor zugelassen.

  • Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Ihnen kostenpflichtige Dienste am Telefon angeboten werden.

  • Verwenden Sie immer aktuelle Virenschutzsoftware, möglichst in Verbindung mit einer aktuellen Firewall, veranlassen Sie regelmäßig Sicherheitsupdates.

  • Sollten Sie den Aufforderungen doch nachgekommen sein, dann trennen Sie sofort die Internetverbindung und lassen Ihr Gerät von einem Fachmann überprüfen. Ändern Sie außerdem alle Zugangsdaten und Passwörter.

  • Notieren Sie sich die Informationen des Anrufers und wenden Sie sich unverzüglich an ihre örtliche Polizeidienststelle.







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