Schwer verletzte Motorradfahrer vermeiden

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Die Übersichtskarte zeigt, wie viele Motorradfahrer in den vergangenen drei Jahren auf den Straßen im Landkreis verunfallt sind. Foto: Polizei Goslar
Die Übersichtskarte zeigt, wie viele Motorradfahrer in den vergangenen drei Jahren auf den Straßen im Landkreis verunfallt sind. Foto: Polizei Goslar



Goslar. Die Verkehrsunfall-Kommission des Landkreises Goslar hat kürzlich aktuelle Zahlen zur Unfallentwicklung im Landkreis Goslar herausgegeben. Dabei wurde deutlich, dass ein Hauptaugenmerk auf der Bekämpfung von schweren Motorradunfällen liegt. 

Wie Sigurd Breustedt, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion Goslar und Geschäftsführer der Verkehrsunfall-Kommission mitteilte, kommt es im gesamten Landkreis Goslar noch immer zu schweren Motorradunfällen. Hier wolle man gezielt Maßnahmen ergreifen, um schwer verletzte oder getötete Motorradfahrer zu vermeiden. Dazu bereist die Kommission regelmäßig Straßenabschnitte und Strecken. So sollen Gefahrenpotentiale im Verkehrsraum erkannt werden. Einige Maßnahmen wurden in den vergangenen Jahren bereits ergriffen und konnten so die Zahlen der Verunfallten senken. Besonders die Motorradfahrer sollen geschützt werden, weil deren Unfälle meist mit schwersten oder tödlichen Verletzungen einhergehen (regionalGoslar.de berichtete bereits). Eine besondere Gefahr für Motorradfahrer sind laut Breustedt Pfosten, Felswände und Leitplanken ohne Unterschutz. Die wurden, so Breustedt in den vergangenen Jahren vielerorts bereits nachgerüstet. Ziel sei es aber, alle auffälligen Kurven mit diesem System lückenlos auszustatten. "Die Gefahr bei Leitplanken ohne Unterschutz ist deshalb so groß, weil Motorradfahrer nach einem Sturz oder Unfall mit voller Wucht gegen Pfeiler oder Betonpfosten rutschen und sich dann schwerste Verletzungen zuziehen", so Breustedt. Das Installieren von diesen sogenannten Unterschutzplanken ist nur eine Maßnahme. Verstärkt führt man landkreisweit und insbesondere auf den Strecken mit Unfallschwerpunkten, Geschwindigkeitskontrollen durch. Zudem werden die Fahrbahnmarkierungen und die Fahrbahnbeläge erneuert und die Höchstgeschwindigkeiten herabgesetzt. Seit dem Jahr 2012 konnten an 14 von 22 Unfallschwerpunkten Maßnahmen zur Senkung der Unfallzahlen umgesetzt werden. Acht befinden sich derzeit in Arbeit.

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Mit solchen  Unterschutplanken sollen schwere Verletzungen bei Motorradfahrern vermieden werden. Foto: Anke Donner


Unfallschwerpunkte entschärfen


Der Kesselberg auf der B4 zwischen Braunlage und Hohegeiß war so eine Strecke. Hier häuften sich die Motorradunfälle mit schwer verletzten Personen, so Breustedt. Nach dem Anbau der Schutzplanken habe sich die Zahl deutlich gesenkt. "Aber auch die Strecken, wo sich die Maßnahmen schon bemerkbar gemacht haben, behalten wir im Blick und prüfen regelmäßig, wie sich die Situation dort entwickelt", erklärt Sigurd Breustedt. Auch eine sehr gefährliche Strecke für Motorradfahrer ist die B 498 im Okertal. "Diese Straße ist deshalb so gefährlich, weil dort Felswände an die Straße grenzen. Ein Motorradfahrer, der dort verunfallt, prallt mit voller Wucht gegen die Felsen", so Breustedt weiter. Hier gibt es bereitsÜberlegungen, wie man diesen Unfallschwerpunkt entschärfen kann. "Aufgrund der dortigen Felswände und der Gegebenheiten vor Ort ist es schwer, eine gute Lösung zu finden. Aber es gibt mobile Schutzplankensysteme. Die sollen im kommenden Jahr dort angebracht werden", weiß der Polizist.


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