Taub nach Bombenexplosion: Kann Ali bald wieder hören?

von Martina Hesse


Ali hört nichts mehr. Er hat durch eine Autobombe nicht nur seine Mutter, sondern auch sein Gehör verloren. Nun soll er in Deutschland Hilfe erhalten. Foto: Martina Hesse
Ali hört nichts mehr. Er hat durch eine Autobombe nicht nur seine Mutter, sondern auch sein Gehör verloren. Nun soll er in Deutschland Hilfe erhalten. Foto: Martina Hesse



Sankt Andreasberg. Bei ihrem Besuch der ehemaligen Rehberg-Klinik in Sankt Andreasberg war der Landtagsabgeordneten Petra Emmerich-Kopatsch aufgefallen, dass eines der Kinder auf Anrede nicht reagierte. So wurde sie auf das Schicksal des kleinen Ali aufmerksam.

Der Dreijährige grinst fröhlich in die Kamera, scheint unbeschwert. Mit seiner kindlichen Offenheit kann er sicherlich Herzen erweichen. Dabei hat Ali in seinem Leben schon Schreckliches erlebt. Auch wenn es nicht gleich offensichtlich ist, aber das Kind hat sein Gehör verloren, als in unmittelbarer Umgebung eine Autobombe explodierte. Dabei ist Alis Mutter ums Leben gekommen und sein Hörsinn massiv geschädigt worden. Der kleine Syrer ist nun mit seinem Vater auf der Flucht und war bereits in vier verschiedenen Aufnahmelagern. Zwar habe er ein Hörgerät, aber er habe trotzdem Probleme.

Emmerich-Kopatsch erkundigte sich schriftlich in der Hals-Nasen-Ohren-Poliklinik der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH) und erhielt eine schnelle Antwort. Aus dieser geht hervor, dass eine akute Hörminderung als Notfall angesehen werden muss, es sollte also schnell gehandelt werden. Oberärztin Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat riet in ihrem Antwortschreiben zu einer schnellen Vorstellung des Kindes im Hörzentrum der Klinik. Dort soll die Hörstörung untersucht und eingeschätzt werden. Auf Anfrage von regionalGoslar.de bestätigte Emmerich-Kopatsch, dass Mohamed Abou-Taam in den nächsten Tagen mit dem Jungen nach Hannover zu den notwendigen Untersuchungen fahren wird.


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