Tod im Mähdrescher - NABU will Rehkitze mit Drohnen retten


Rehkitze leben zur Erntezeit gefährlich: Symbolfoto: pixabay
Rehkitze leben zur Erntezeit gefährlich: Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Goslar. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Kreisgruppe Goslar e.V., die Jägerschaft und die Landwirte im Landkreis Goslar wollen keine toten Kitze mehr hinnehmen. Mittels Drohnen sollen Wildtiere vor dem Tod im Mähdrescher gerettet werden. Das teilt die der NABU Goslar mit.


Jedes Jahr verlieren viele Rehkitze, Hasen, Rebhühner und auch andere Tiere ihr Leben bei den Mäharbeiten auf den Wiesen und Feldern. "Es ist schon schlimm genug, wenn so viele Tiere im Straßenverkehr ihr Leben lassen müssen. Dazu kommen jedes Jahr wieder eine Vielzahl von Rehkitzen, die beim Mähen nicht bemerkt werden und so immer wieder in das Mähwerk geraten. Der Anblick dieser Geschöpfe ist dann grauenhaft und kaum zu ertragen", so der NABU.

Das belaste jeden, der dann damit zu tun hat. "Jetzt gibt uns die Technik allerdings ein Instrument in die Hand, mit dem wir Vieles verhindern können", ist der NABU zuversichtlich. Die kleinen Kopter, auch Drohnen genannt, könnten in Verbindung mit hochauflösenden Kameras und hochentwickelten Wärmebildkameras dieses Problem weitgehend lösen. In Mecklenburg-Vorpommern und in Teilen Bayerns werde dieses System zur Wildtierrettung schon erfolgreich eingesetzt. Mit Hilfe der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar wollen die Jägerschaft, die Landwirte und die Naturschutzorganisation NABU versuchen hier ein Projekt zur Rettung der bedrohten Kitze, im Landkreis Goslar, aufzubauen. Auch der Tierschutzverein Goslar und Umgebung wolle sich mit in dieses Projekt einbringen.

Es werden Helfer gesucht


Es werden noch Helfer gesucht, die bereit sind sich zum Kopterpiloten ausbilden zu lassen oder die schon Erfahrung beim Fliegen mit Drohnen gesammelt haben. "Wir suchen auch viele Helfer, die nach Anweisung des Piloten die Stellen markieren, an denen ein Kitz von der Rehmutter abgelegt wurde. Dies wird sich immer in den frühen Morgenstunden, ab zirka 4 Uhr, oder an den späten Abendstunden abspielen", so der NABU.

Ein Suchteam werde sich immer ausvier bis acht verantwortungsvollen Menschen zusammensetzen, die nach einem stringentem Plan, nach Anforderung durch den Jagdbevollmächtigten oder dem Landwirt, ihre Aufgaben erfüllen sollen. Dies werde vornehmlich in der Zeit von Mai bis Juli eines jeden Jahres stattfinden. Später würden sicherlich noch andere Aufgaben dazu kommen, aber jetzt gehe es erstmal darum mehrere schlagkräftige Teams aufzubauen. Der Landkreis Goslar ist sehr groß und in der Zeit der Heuernte wolle jeder Landwirt gutes Wetter ausnutzen. Das werde dann jedes Mal ein Wettlauf um das Leben der Kitze.

Wer Interesse hat, kann sich telefonisch (05321/469 3682) oder per Mail (w.moldehn@nabu-goslar.de) an die Kreisgruppe Goslar des NABU wenden. Menschen, Organisationen, Unternehmen und Vereine sind eingeladen, diese Sache zu unterstützen, persönlich oder mit einer Geldspende. "Wir haben viel zu organisieren und brauchen hierfür leider auch viel Geld", so der NABU abschließend.


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