Wanderung im Zeichen des Brustkrebs: Frauen eroberten den Brocken


Frau Rita Prinz umrahmt von überglücklichen Teilnehmerinnen, die sich von allen Umständen nicht beirren ließen. Foto: Verein Leben mit Krebs Goslar-Salzgitter e.V.
Frau Rita Prinz umrahmt von überglücklichen Teilnehmerinnen, die sich von allen Umständen nicht beirren ließen. Foto: Verein Leben mit Krebs Goslar-Salzgitter e.V. | Foto: Verein Leben mit Krebs Goslar-Salzgitter e.V.

Goslar. Dichter Nebel waberte über dem Harz, Stark-Regen peitschte durchs Gebirge. Ulrike Ehrenberg und Rita Prinz, Mitarbeiterinnen des Brustzentrums der Asklepios Harzklinik und die „Pink Ladies“, eine Gruppe von jungen an Brustkrebs erkrankten Frauen, ließen sich davon nicht einschüchtern – sie „eroberten“ den höchsten Harzberg.


Die Diagnose kommt oft unerwartet: Rund 70.000 Frauen erkranken jährlich an Brustkrebs, das gewohnte Leben scheint aus den Fugen zu geraten. Die Erkrankung beeinflusst den ganzen Menschen: Seinen Körper, seine Gedanken, Pläne, Ziele und seine Gefühle, Hoffnungen und Wünsche. „Wir wollen praktische Hilfe leisten und durch viele Aktivitäten erreichen, dass die Patienten nach der erfolgreichen Therapie gesund bleiben und durch eine positive Lebenseinstellung nicht wieder krank werden. Aus diesen Gründen hat die ,Stiftung Leben mit Krebs Harz´ die Brockenwanderung 2017 der Pink Ladies finanziert“, sagt Eike Hulsch, Vorsitzender des Vereins „Leben mit Krebs Goslar-Salzgitter“ und der Stiftung „Leben mit Krebs Harz“ . Und weiter: „Bewegung durch Sport ist ein ganz wichtiger Faktor. Es liegt uns besonders am Herzen, dass den betroffenen Patienten und Angehörigen eine wirkungsvolle Hilfestellung beim Sieg über diese Krankheit gegeben wird. Jeder soll in das normale Leben zurückfinden.“

Hilfreich sind neben der medizinischen Versorgung die sozialen Kontakte, denn nicht wenige Patienten kapseln sich zwangsläufig ab. Insbesondere nach einer Brustamputation leidet das Selbstbewusstsein. Einige der Pink Ladies fuhren aus gesundheitlichen Gründen mit der Harzer Schmalspurbahn von Wernigerode aus auf den Brocken. Andere begannen den Aufstieg vom Ehrenfriedhof. „Bei vielen Frauen war es ein Wunsch, den Brocken besteigen zu können“, sagt Rita Prinz, ausgebildete „Breast Nurse“. „Dass dieser Wunsch wahr werden konnte, verdanken wir dem Verein Leben mit Krebs, dafür sind wir sehr dankbar“, ergänzt Ulrike Ehrenberg, Dipl.-Sozialarbeiterin und Psychoonkologin. Eine „Breast Nurse“ ist eine speziell ausgebildete Pflegeexpertin für Brusterkrankungen. Sie unterstützt die an Brustkrebs erkrankten Frauen und deren Angehörigen und übernimmt Aufgaben wie Beratung, Begleitung bei der Eröffnung der Diagnose aber auch die durchgängige persönliche Hilfestellung während des gesamten Behandlungsablaufs.

Übernachtung im Brockenhotel war „ein ganz einzigartiges Erlebnis"


Eine weitere Besonderheit der Wanderung: die Teilnehmerinnen hatten eine Übernachtung im Brockenhotel. „Ein ganz einzigartiges Erlebnis“, war der einhellige Tenor. Am Abend standen die Wander-Frauen auf der Aussichtsplattform des Brockenhotels und bewunderten das Feuerwerk vom Goslarer Schützenfest, während kleinere Nebelfelder vorbeizogen. Das Fazit: „Die gemeinsame Zeit, das gemeinsame Erleben, interessante Gespräche und das Wissen, dem Wetter getrotzt zu haben, geben Kraft und Stärke, um eine anstrengende Therapie fortzusetzen“, resümierten Rita Prinz und Ulrike Ehrenberg.


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