"Wende zum Guten": Osterbotschaft vom Landesbischof

Auch in diesem Jahr hat Landesbischof Dr. Christoph Meyns zum Osterfest eine Botschaft.

Landesbischof Dr. Christoph Meyns.
Landesbischof Dr. Christoph Meyns. | Foto: Evangelische Landeskirche Braunschweig

Braunschweig. Zu Ostern hat Landesbischof Dr. Christoph Meyns das höchste christliche Fest als „tiefgreifende Wende zum Guten“ bezeichnet. Durch den Tod Jesu habe Gott uns mit sich versöhnt. Nichts könne uns von ihm trennen, „keine Not, keine Schuld, nicht einmal der Tod“, heißt es in seiner aktuellen Osterbotschaft. Daraus könne Zuversicht entstehen in einer Zeit, die zunehmend chaotischer werde und in der gewohnte Sicherheiten schwinden.


Gleichzeitig ruft der Landesbischof auf, einzustehen für Frieden und Versöhnung inmitten von Hass und Gewalt, für eine gerechte Verteilung von Gütern inmitten aller Ungerechtigkeit sowie für die Bewahrung der Schöpfung inmitten des „zerstörerischen und selbstzerstörerischen Umgangs mit der Natur“.

Osterbotschaft von Landesbischof Dr. Christoph Meyns


"Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!
Diese Gewissheit ist die Ursache für alles, wovon die Apostel und Evangelisten schreiben. Sie ist der Ausgangspunkt für die Gründung der ersten christlichen Gemeinden. Sie ist der Lebensgrund für unsere Kirche bis heute. Alle Enttäuschung über den Verrat, die Willkür der Mächtigen, die Folter eines Unschuldigen und die Grausamkeit der Kreuzigung ist darin überwunden. Im Gegenteil gewinnt der Tod Jesu eine neue, heilsame Bedeutung als tiefgreifende Wende zum Guten. Gott hat sich darin mit uns versöhnt. Nichts kann mich von ihm trennen: keine Not, keine Schuld, nicht einmal der Tod.

Davon erzählt das Neue Testament in vielfältiger Form: im persönlichen Zeugnis des Apostels Paulus; in dem, was die Evangelien von Maria Magdalena, Maria, der Mutter des Jakobus, und Salome am Grab berichten; in den Erscheinungen des Auferstandenen vor Petrus und den anderen Jüngern; in dem, was Kleopas und sein Gefährte auf dem Weg nach Emmaus erleben; im Zweifel des Thomas; im Kohlenfeuer mit Fisch und Brot. Jesus begegnet ihnen als einer, der nachfragt, der ihre Zweifel ernst nimmt und mitgeht, der das Brot bricht, ihnen Mut macht und sie auf den Weg sendet.

Darauf lasst uns hören; daraus lasst uns Zuversicht schöpfen in dieser Zeit, die zunehmend chaotischer wird, in der gewohnte Sicherheiten schwinden und in der ich oft nicht mehr weiß, ob die Bilder, die ich sehe und die Worte, die ich höre, wahr sind. Davon getragen lasst uns in diesen Tagen zusammenkommen, miteinander feiern, miteinander reden. Davon getragen lasst uns einander begegnen, von Mensch zu Mensch Vertrauen stärken, Trennendes überwinden und uns wechselseitig Zuversicht und Trost spenden.
Davon getragen lasst uns einstehen für Frieden und Versöhnung inmitten von Hass und Gewalt, für eine gerechte Verteilung von Gütern inmitten aller Ungerechtigkeit, für die Bewahrung der Schöpfung inmitten des zerstörerischen und selbstzerstörerischen Umgangs mit der Natur.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien gesegnete Feiertage und frohe Ostern!"


Gottesdienst im Braunschweiger Dom


Als Prediger wirkt Landesbischof Meyns am heutigen Karfreitagsgottesdienst um 10 Uhr im Braunschweiger Dom mit. Um 17 Uhr steht dort die Johannespassion auf dem Programm. Die musikalische Gestaltung übernehmen unter anderem der Braunschweiger Domchor, das Göttinger Barock-Ensemble sowie Solisten. Eintrittskarten sind bei allen Vorverkaufsstellen erhältlich (6 bis 36 Euro).

Festgottesdienst im Livestream


Der Festgottesdienst am Ostersonntag, 31. März, wird wieder ab 10 Uhr als Livestream aus dem Dom im Internet übertragen. Unter der Adresse: www.osternimdom.de. Mitwirkende sind neben Dompredigerin Cornelia Götz die Mitglieder der Jugendkantorei der Braunschweiger Domsingschule unter Leitung von Domkantorin Elke Lindemann sowie an der Orgel Domorganist Witold Dulski.

Die Osterkerzen für den Braunschweiger Dom stiftet in diesem Jahr erstmals der neue römisch-katholische Propst Martin Tenge, wie Dompredigerin Götz mitteilt. Die Kerzen, so berichtet sie, seien für den Propst ein Ausdruck der ökumenischen Verbundenheit zwischen katholischer und evangelisch-lutherischer Kirche.


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