"Wenn's zu Hause knallt": Fachtag zum Schutze der Kinder

von Max Förster


"Wenn's zu Hause knallt": Fachtag zum Schutze der Kinder. Foto: Alec Pein
"Wenn's zu Hause knallt": Fachtag zum Schutze der Kinder. Foto: Alec Pein | Foto: Alec Pein



Goslar. Am heutigen Donnerstag, 5. November, fand der Fachtag "Wenn's knallt - Kinder und häusliche Gewalt" im Kreishaus Goslar statt. Das Goslarer Netzwerk holte sich hierbei Verstärkung von zwei Referenten, die über die rechtliche Seite und über die Auswirkungen und Folgen von häuslicher Gewalt berichteten.

"Der Fachtag ist eine gute Gelegenheit, über Möglichkeiten zu informieren", eröffnete der Landrat Thomas Brych die Veranstaltung.  Immer wieder komme es zu häuslicher Gewalt und damit haben nicht nur Kinder und Frauen, sondern auch mitunter Männer zu kämpfen. Zu wenige solcher Taten  werden von Dritten gemeldet oder zur Anzeige gebracht und die Opfer selbst, schämen sich oft zu sehr dafür. Deswegen appellierte er an die Teilnehmenden: "Lieber einmal mehr die Polizei rufen als zu wenig." Abschließend bedankte er sich bei den Teilnehmern und beim Goslarer Netzwerk und wünschte ihnen alles Gute bei der Bewältigung der Aufgaben.

Ziel des Fachtages


Ziel dieses Fachtages war es, gemeinsam mit der Beratungsstelle von gewaltbetroffenen Frauen (BISS), der Arbeiterwohlfahrt, dem Kinderschutzbund, dem Frauenhaus, der Polizei und dem Kinder- und Informations- und Beratungszentrum bei häuslicher Gewalt (KIBIZ) den Gewaltschutz für Kinder und Jugendliche zu verbessern. Der Fachtag diente als Weiterbildung und richtete sich an Beschäftigte im Bereich Pädagogik, Schule, Justiz, Sozialarbeit, Beratung, Psychotherapie, Polizei und an alle anderen Interessierten. Über 100 Anmeldungen seien im Vorfeld eingegangen, berichtete die erste Vorsitzende des Kinderschutzbundes Heide Huwald-Poppe. Näheres hier:

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Die Teilnehmenden erhielten dabei Informationen durch die eingeladenen Referenten. Ulla Wichmann, Referentin für Familienrecht und Betreuungsrecht, berichtete hierbei über die Gestaltungsmöglichkeiten im gerichtlichen Verfahren von häuslicher Gewalt und Imke Herlyn, Diplom Sozialpädagogin stellte die Folgen und Auswirkungen von häuslicher Gewalt für die kindliche Entwicklung dar.

Zahlen und Fakten


Seit 2012 bis Juli 2014 liegen dem Goslarer Netzwerk folgende Zahlen von Kindern vor, die in Familien leben, in denen häusliche Gewalt ausgeübt wird.
BISS: 412 Kinder
Frauenhaus: 109
Jugendamt (Kindeswohlgefährdung): 217
Jugendamt (weitere Hilfe): 240


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