Werkstatt Kaiserpfalzquartier - Kritik an Beteiligungsprozess

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Zur weiteren Beteiligung der Bürger an der Entwicklung des Kaiserpfalzquartiers fand am Dienstagabend im Amsdorfhaus eine weitere Werkstatt statt. Fotos: Anke Donner



Goslar. Am 3. März fand die erste Werkstatt zur Entwicklung des Kaiserpfalzquartiers statt (regionalHeute.de berichtete). Zur weiteren Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, sowie in Fortsetzung des Entwicklungsprozesses fand am Dienstagabend im Amsdorfhaus eine weitere Werkstatt statt.

Unter dem Titel „Szenarien“ fand eine Erörterung der Arbeitsgruppen im bisherigen Prozess herausgearbeiteten Kriterien und Rahmenbedingungen statt. Professor Walter Ackers vom beauftragten Planungsbüro „Ackers Partner Städtebau“ hielt vor dem Workshop einen gut halbstündigen Einführungsvortrag über die bisherigen Ergebnisse und zeigte erste Entwürfe auf. Daran schloss sich eine rege Frage- und Diskussionsrunde an. Kritische Stimmen gab zu einigen bisherigen Konzeptvorschlägen. Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger seien nicht genug in die Planungen einbezogen worden, hieß es. Vielmehr hatte man fertige Varianten vorgelegt, aus denen die Teilnehmer der Werkstatt dann „nur noch“ wählen konnten. Mit wirklicher Bürgerbeteiligung habe das jedoch nichts zu tun. Daher forderten einige der Anwesenden eine strikte Trennung und Dokumentation darüber, wer über welche Prozesse entschieden hatte. So wolle man vermeiden, dass es am Ende heißt, die Bürgerbeteilung hätte ausgearbeitet, dass ein Hotelkomplex entstehen würde, aber kein Platz für eine Multifunktionshalle war. Während der Bürgerbeteiligung „Werkstatt I“ habe man sich gemeinsam für eben dieses Konzept entschieden, entgegnete Ackers. Dieses galt es nun weiter auszuarbeiten und natürlich auch kritisch zu hinterfragen. Grundsätzlich habe man aber die am Dienstag vorgestellten Plänen nach den Ergebnissen des ersten Forums erstellt. Pläne, die auch erst noch den politischen Gremien vorgestellt werden müssten, die dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden hätten.

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Professor Walter Ackers erörterte die ersten Entwürfe. Foto:


Hotel statt Veranstaltungszentrum


Der Wunsch nach einer Mulitfunktionshalle oder einem Veranstaltungszentrum wurde während der Diskussion immer wieder deutlich. Diese hatte in den am Dienstag vorgelegten Entwürfen keine Berücksichtigung gefunden. Nach einer ersten Abwägung hatten man entschieden, dass für solch eine Halle kein Platz mehr auf  dem rund drei Hektar großen Gelände sei, erklärte Ackers. Neben Hotel, Museum, Gastronomie, Dompark, Parkplätzen und kulturellen Einrichtungen hätte das Gelände überladen gewirkt. Kritik diesbezüglich gab es dann auch in Richtung des Investors, der TesCom GmbH & Co. KG. Geschäftsführer Hans Joachim Tessner habe selber einmal den Wunsch nach einer Veranstaltungshalle geäußert. Umso größer war das Unverständnis nun auf Seiten einiger Werkstattteilnehmer, dass er selbst diesen Wunsch nun offenbar aus den Augen verlor. Tessner argumentierte seine Zustimmung zum jetzigen Entwurf damit, dass er großes Vertrauen in das Projekt und die Entwicklung habe. Sein Wunsch sei nur, dass so viele Bürger wie nur möglich in das Vorhaben involviert werden. Nach der Diskussion begaben sich die gut 40 Teilnehmer in die Workshops. Hierbei ging es insbesondere um die Überprüfung des als Ergebnis der ersten Werkstatt empfohlenen Konzeptes, Empfehlungen zu Lage und Struktur der verschiedenen Nutzungen, sowie die Bedingungen der Integration.

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So könnte das Kaiserpfalzquartier aussehen. Foto: Anke Donner


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